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Tod von Émile in Frankreich - Hinweise auf Kopfverletzung

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Vor knapp einem Jahr hatte eine Spaziergängerin den Schädel von Émile gefunden. (Archivbild) - © Christophe Simon/AFP/dpa
Vor knapp einem Jahr hatte eine Spaziergängerin den Schädel von Émile gefunden. (Archivbild) (© Christophe Simon/AFP/dpa)

Im Fall des rätselhaften Todes des zweijährigen Émile in Frankreich haben Ermittler Hinweise auf eine schwere Kopfverletzung des Kindes. Spuren auf dem Schädel des Kindes deuteten auf ein gewaltsames Gesichtstrauma hin, sagte Staatsanwalt Jean-Luc Blachon in Aix-en-Provence. «Die Gutachten bringen die Wahrscheinlichkeit des Eingreifens eines Dritten im Verschwinden und dem Tod von Émile auf.»

Blachon führte aus, dass Untersuchungen gezeigt hätten, dass die Knochen des Jungen und seine Kleidung wohl kurz vor ihrem Fund vor knapp einem Jahr und damit Monate nach dem Verschwinden des Kindes bewegt worden seien. Man vermute zudem, dass die Leiche sich nicht in der gefundenen Kleidung zersetzt habe und nicht vergraben wurde.

Polizei hatte mit Großaufgebot gesucht

Die Großeltern sind nach Medienberichten wieder auf freiem Fuß. (Archivbild) - © Clement Mahoudeau/AFP/dpa
Die Großeltern sind nach Medienberichten wieder auf freiem Fuß. (Archivbild) (© Clement Mahoudeau/AFP/dpa)

Émile war im Sommer 2023 im südfranzösischen Bergdorf Le Vernet verschwunden. Der Zweieinhalbjährige war bei seinen Großeltern im Urlaub, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend nach früheren Angaben aus dem Blick verloren. Zwei Zeugen sagten aus, noch gesehen zu haben, wie das Kind eine Straße herunterlief.

Immer wieder hatte die Polizei in den Tagen und Wochen nach dem Verschwinden des Jungen mit einem Großaufgebot die Umgebung abgesucht. Die Justiz ermittelte zunächst wegen Entführung und Freiheitsberaubung. Auch ein Unfall wurde nicht ausgeschlossen.

Vor knapp einem Jahr fand eine Spaziergängerin den Schädel des Kindes in der Nähe des Dorfes. Fahnder entdeckten in dem Gebiet auch ein T-Shirt, Schuhe und eine Unterhose von Émile. Mittlerweile laufen Ermittlungen zu vorsätzlicher Tötung und unerlaubter Wegnahme der Leiche. Staatsanwalt Blachon stellte jedoch klar, dass auch die These einer fahrlässigen Tötung nicht ausgeschlossen sei.

Angehörige von Émile wieder auf freiem Fuß

Am Dienstag waren Angehörige des Kleinen in den Blick der Fahnder geraten. Die Großeltern des Kindes und zwei weitere Familienmitglieder kamen mehr als 40 Stunden in Polizeigewahrsam. Medien zufolge soll es sich neben den Großeltern um eine Tante und einen Onkel von Émile handeln. Alle vier kamen wieder auf freien Fuß. Für ein Ermittlungsverfahren gab es laut Staatsanwaltschaft nicht ausreichend Indizien.

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