Was waren das noch schöne Zeiten. Alles geregelt und übersichtlich. Gegen Ende des Sommers gab es den Sommerschlussverkauf, gegen Ende des Winters den Winterschlussverkauf. Fertig. Heute mit der digitalen Welle, sind auch die zahlreichen Schnäppchentage über uns hinweggeschwappt. Ist schon Black Friday oder noch Black Week oder Single Week? Oder doch schon Cyber Monday?
Fast der gesamte November ist gefühlt irgendwie ein Schnapperl. Und wie unterscheiden sich die Aktionstage eigentlich?
Was digital im Internet begann, hat sich längst auch im analogen Leben durchgesetzt. Die Einzelhändler in den Städten Ostwestfalen-Lippes machen mit und versprechen sich gute Einnahmen. Das ist gut und richtig so.
Einzelhändler in OWL überlassen Geschäft nicht dem Online-Handel
Denn belebte Innenstädte in der Region zeigen, dass hier Leben herrscht und Wirtschaft funktioniert. Die Einzelhändler überlassen das Geschäft nicht nur den Tech-Giganten des Handels wie Amazon, Temu & Co. Uns Kunden bleibt die Aufgabe, die Kontrolle zu behalten. Über unsere Geldbörse und die Angebote, über unsere Kauflust, den Kleiderschrank und andere Stauräume.
Am nervigsten ist allerdings die ganze Betrügerei in diesem Zusammenhang. Immer raffinierter werden im Netz Fakeshops aufgezogen, um abzukassieren, ohne zu liefern. Nichts gegen Internet-Shopping, aber den Einzelhändler in Bielefeld oder Bünde kennt der Kunde und die Kundin. Das Geschäft ist reell und man hat die Ware in der Hand, bevor die Kasse klingelt.
Doch auch hier ist Preisbeobachtung und -vergleich geboten. Denn Marketingtricks kennt auch der stationäre Handel. Der allerdings leichter zu kontrollieren ist, was häufig auch passiert. Das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb wird im analogen Handel viel häufiger durchgesetzt als im digitalen.
Schnäppchenjäger sollten Tipps der Verbraucherschützer beachten
Die Ratschläge von Verbraucherschützern und Experten sind deshalb sinnvoll. Kühlen Kopf bewahren und die Kontrolle behalten, raten sie. Vor dem Shoppen nachdenken. Gar nicht mal nur, um nicht übers Ohr gehauen zu werden. Es geht auch ums Grundsätzliche. Brauchen wir wirklich das fünfte weiße Hemd, die sechste Jeans nur in etwas anderer Waschung, lediglich weil sie vermeintlich besonders günstig war? Richtig – Kaufen und Besitzen bedeutet oft ein Glücksgefühl.
Auf „Ab in den Warenkorb“ zu klicken, macht Freude. Doch die ist schneller wieder verschwunden, als die neue weiße Bluse schmutzig geworden ist. Denn wertig ist besser als viel. Das besondere, vielleicht etwas teurere Teil macht länger froh als das eben mal mitgenommene, meist sogar verzichtbare. Denn das ausgefallene Stück zieht man häufiger mit Freude an.
Ganz zu schweigen vom Thema Schuldenfalle. Wer sich nicht mitreißen lässt von den Angeboten und immer im Blick hat, weniger auszugeben als das Budget hergibt, gerät nicht so leicht in finanzielle Schwierigkeiten. Die machen dann nämlich gar keine Freude mehr.
Einkaufen als Event ist eine schöne Sache, Leben sollte Spaß machen, nicht verkniffen sein. Aber bloß nicht alles mitmachen.