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Jugendliche nach tödlicher Messerattacke vor Gericht

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Opfer starb während der Not-OP - © Bernd Thissen/dpa
Opfer starb während der Not-OP (© Bernd Thissen/dpa)

Nach einer tödlichen Messerattacke in Gelsenkirchen müssen sich drei Jugendliche seit Freitag vor Gericht verantworten. Den zwei männlichen Angeklagten wird Mord vorgeworfen. Sie sollen am 2. April dieses Jahres einen 44-jährigen Mann auf offener Straße niedergestochen und ausgeraubt haben. Die Beute bestand laut Anklage aus 20 Euro und einem Handy. Eine mitangeklagte 17-Jährige ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt. Zum Prozessauftakt am Essener Landgericht haben sich die Jugendlichen nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten den 44-Jährigen «abziehen» wollten. Die Bluttat passierte, als der Gelsenkirchener gerade von einem Geldautomaten kam. Laut Anklage hatten die 16 bis 17 Jahre alten Angeklagten mit 500 Euro Beute gerechnet. Tatsächlich hatte der Mann jedoch nur 20 Euro abgehoben.

Opfer starb während der Not-OP

Der Gelsenkirchener hatte sich trotz seiner schweren Verletzungen noch bis in den Hausflur seines Wohnhauses geschleppt, war dort aber dann bewusstlos zusammengebrochen. Er verstarb während der Not-Operation aufgrund seines hohen Blutverlustes. Laut Staatsanwaltschaft wurden fünf Stich- und Schnittverletzungen gezählt.

Die beiden männlichen Angeklagten waren nach der Veröffentlichung von Aufnahmen einer Überwachungskamera festgenommen worden. Die weibliche Angeklagte geriet etwas später in Verdacht. Alle drei sitzen in Untersuchungshaft. Ein vierter Verdächtiger ist flüchtig.

Der Prozess findet komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Urteile sollen voraussichtlich Mitte Dezember gesprochen werden.

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