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Mordprozess

19-Jähriger gesteht tödliche Axtattacke auf Mutter

Nach einer tödlichen Axtattacke in Gelsenkirchen steht seit Dienstag ein 19-Jähriger wegen Mordes vor Gericht. Der Angeklagte soll in der Nacht auf den 29. Juni dieses Jahres seine schlafende Mutter erschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er zehnmal mit der Axt auf den Kopf der 46-Jährigen eingeschlagen hat. Anschließend soll er seiner Mutter mit einem Dolch dreimal in den Rücken gestochen haben. Zum Prozessauftakt hat der 19-Jährige ein Geständnis abgelegt.

«Ich habe die Axt genommen, dann ist der Schädel aufgeplatzt», sagte der Angeklagte den Richtern am Essener Landgericht. «Ich war der Meinung, dass ich das tun muss.» Er habe kein gutes Verhältnis zu seiner Mutter gehabt. «Meine Sorgen und Ängste wurden nicht ernst genommen.» Er habe Alkohol getrunken und sich zur Tatzeit in einem «komischen Zustand» befunden.

Amoklauf in ehemaliger Schule geplant

Nach eigenen Angaben hatte der 19-Jährige nach der Tötung seiner Mutter auch noch einen Amoklauf in seiner ehemaligen Gelsenkirchener Schule geplant. Dazu habe er die Axt und den Dolch mitgenommen und sei zu einer früheren Lehrerin in die Klasse gegangen. «Ich war drauf und dran, anzufangen», sagte er den Richtern. Er habe die Schüler «erlösen» wollen, damit sie nicht zu «missgünstigen und schlechten Menschen» würden. Weil die Lehrerin jedoch so nett zu ihm gewesen sei, habe er davon abgesehen.

Nach eigenen Angaben hat der Angeklagte Stimmen gehört. Die Richter müssen nun prüfen, ob möglicherweise die Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie in Betracht kommt. Mit einem Urteil ist voraussichtlich Ende März zu rechnen.

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