Auf den ersten Blick bieten Streaming-Dienste ein Schlaraffenland an. Zwar produzieren viele Plattformen mittlerweile weniger. Dennoch ist das Angebot gigantisch. Zudem kann jeder frei wählen, wann er welche Serie, welchen Film schauen möchte. Viel freier zumindest als im linearen Fernsehen mit seinem festen Programm.
Doch die neuen Wahlmöglichkeiten haben ihre Schattenseiten. Und die kennt jeder, der - wie ich - schon mal einen halben Fernsehabend darauf verwendet hat, kreuz und quer durch das Streaming-Angebot zu scrollen - um dann doch nichts Passendes zu finden. Angesichts einer Vielzahl von Streaming-Plattformen und ihren jeweiligen teils exklusiven Inhalten wird die Wahl zur Qual. Und Streaming zur Strapaze.
Dabei gibt es Mittel und Wege, sich im Streaming-Dschungel zurechtzufinden. Ein erstes Werkzeug ist diese Kolumne. Jeden Dienstag schreiben wechselnde Autorinnen und Autoren an dieser Stelle über die Streaming-Welt. Sie verfassen Rezensionen, helfen bei der Auswahl und ordnen Phänomene aus dem Streaming-Kosmos ein.
Wichtig: Sich selbst Grenzen setzen
Eine hilfreiche Inspiration können auch Online-Fragebögen liefern, mit denen sich die eigenen Streaming-Vorlieben testen lassen. Solche finden sich zum Beispiel auf den Plattformen "watson" und "desired.de". Mir zumindest haben sie etwa mit der Science-Fiction-Serie "Westworld" etwas Passendes vorgeschlagen.
Man kann die Auswahl auch dem Zufall überlassen. Beim Streaming-Dienst Netflix gibt es eine entsprechende Funktion für die zufällige Wiedergabe von Serien und Filmen.
Es kann aber auch schon helfen, sich selbst Grenzen zu setzen. Wer sich ziellos in das Überangebot stürzt, geht schnell unter. Hilfreich könnte es hingegen sein, sich ein festes Zeitlimit zu setzen. Zum Beispiel fünf Minuten, um sich für den Abend festzulegen. Oder man legt sich vorab auf ein bestimmtes Genre fest - und sucht dann tatsächlich zum Beispiel nur unter den romantischen Filmen.
Gutes Mittel gegen Streitigkeiten
Diese Vorauswahl lässt sich prima per Würfel treffen. Jede Zahl steht für ein Genre oder eine Rubrik. Erneut entscheidet der Zufall und verleiht dem Ganzen etwas Spielerisches. Auf diese Weise lassen sich nebenbei auch Streitigkeiten um die abendliche Filmwahl auflösen: Wer die höhere Augenzahl würfelt, dessen Film wird geschaut.
Vielleicht helfen Ihnen diese Strategien ja, um der Überforderung durch das üppige Streaming-Angebot zuvorzukommen. Schreiben Sie mir gerne Ihre Meinung und weitere Tipps, Hinweise sowie Erfahrungen, wie Sie üblicherweise zur Ihrer Film- oder Serienentscheidung kommen. Ich freue mich auf Ihre Nachrichten an alexander.grasshoff@ihr-kommentar.de.