Seit mehr als 100 Jahren demonstrieren Frauen weltweit am 8. März für Gleichberechtigung. Auch vor und hinter der Kamera gibt es abseits dieses Tages viele positive Beispiele. Drei herausragende Serien, die sich unaufdringlich mit Feminismus beschäftigen:
„Fleabag“ von und mit Phoebe Waller-Bridge
Im Prinzip sind alle Serien von und mit Multitalent Phoebe Waller-Bridge sehenswert. Einem größeren Publikum bekannt wurde sie durch „Fleabag“. Die Drama-Serie aus den Jahren 2016 bis 2019 basiert auf einem von Waller-Bridge verfassten Theaterstück. Sie spielt in beiden Staffeln die namenlose Hauptrolle und erhielt 2019 einen Emmy als beste Hauptrolle und für das beste Drehbuch. Vier weitere Preise gab es auch noch. „Fleabag“ spielt im London der Gegenwart. Die Serie glänzt mit schwarzem Humor und Authentizität. Die Hauptrolle ist eine Antiheldin, unsympathisch und obszön. Beide Staffeln laufen bei Amazon Prime.
„The Marvelous Mrs. Maisel“ von Amy Sherman-Palladino und mit Rachel Brosnahan
Amy Sherman-Palladino ist als Autorin, Produzentin und Regisseurin der US-Fernsehserie „Gilmore Girls“ bekannt. Die Geschichten um das Mutter-Tochter-Duo sind ebenfalls absolut sehenswert. Hier soll es aber um eine Serie aus den Jahren 2017 bis 2023 gehen: Bei „The Marvelous Mrs. Maisel“ war Sherman-Palladino als Autorin und Regisseurin tätig. Miriam „Midge“ Maisel (Rachel Brosnahan) entdeckt in den späten 1950er Jahren in New York City ihr komödiantisches Talent. Dass die jüdische Ehefrau und Mutter sich dann als Stand-up-Comedian selbstständig macht, kommt weder bei ihrer Familie noch bei ihren männlichen Kollegen gut an. Die Dialoge sind scharfsinnig, die Charaktere liebenswert und der thematisierte Alltagssexismus in manchen Bereichen viele Jahrzehnte später noch aktuell. Amazon Prime zeigt alle Folgen von „The Marvelous Mrs. Maisel“.
„She-Hulk“ von und mit einem Team aus Frauen
Jessica Gao ist Showrunnerin und Hauptautorin der Marvel-Serie „She Hulk“ bei Disney Plus. Regisseurinnen sind Kat Coiro und Anu Valia. Die Hauptrolle spielt Tatiana Maslany. Bei so vielen Frauen, die an dem Projekt beteiligt sind, ist es wenig verwunderlich, dass die Serie, obwohl sie eine Superheldenserie ist, die ganz normalen Alltagsprobleme jeder Frau thematisiert. So erklärt Jennifer Walters alias She-Hulk ihrem Cousin Bruce (Hulk): „Angst und Wut sind für Frauen leider zwei völlig alltägliche Gefühlszustände.“ Darum, so begründet sie es ihm gegenüber, habe sie ihre Gefühle besser im Griff als ihr Cousin und somit auch das grüne Monster in sich. „Ich bin schon gut darin, meine Wut zu kontrollieren. Ich mache das ständig. Wenn mir ein Typ auf der Straße nachpfeift, wenn mir inkompetente Männer mein eigenes Fachgebiet erklären.“