Ein Gemälde des österreichischen Malers Gustav Klimt (1862-1918) ist in New York für 236,4 Millionen Dollar (etwa 204 Millionen Euro) versteigert worden - und damit zum zweitteuersten je bei einer Auktion verkauften Werk der Kunstgeschichte geworden. Das Gemälde «Portrait of Elisabeth Lederer» sei damit auch das teuerste je versteigerte Werk von Klimt und das teuerste je versteigerte Werk in der Unternehmensgeschichte, teilte das Auktionshaus Sotheby's mit. Zahlreiche Interessenten lieferten sich einen 20-minütigen Bieterwettstreit. Wer am Ende den Zuschlag bekam, wurde zunächst nicht bekannt.
Das teuerste je versteigerte Kunstwerk ist seit 2017 das Leonardo da Vinci (1452-1519) zugeschriebene Bild «Salvator Mundi», das in New York für 450,3 Millionen Dollar versteigert wurde. «Portrait of Elisabeth Lederer» schob sich nun vor ein Porträt der Schauspielerin Marilyn Monroe (1926-1962) von US-Künstler Andy Warhol (1928-1987), das im Frühjahr 2022 für rund 195 Millionen Dollar versteigert worden war und nun auf Platz drei der Rangliste rutschte.
Das zwischen 1914 und 1916 angefertigte Bild von Klimt zeigt die Tochter eines Industriellen-Ehepaars, das den Künstler immer wieder unterstützte. Der Maler gehörte zu den wichtigsten Vertretern des Wiener Jugendstils. Der bisherige Auktionsrekord für ein Klimt-Werk lag bei 108,8 Millionen Dollar und wurde 2023 in London erzielt.
Das Werk «Portrait of Elisabeth Lederer» war Teil der Sammlung des im Sommer gestorbenen Milliardärs Leonard Lauder, aus der das Auktionshaus im Rahmen der traditionellen Herbstauktionen auch noch zahlreiche weitere Stücke versteigerte. Es war die erste Auktion des Unternehmens in seinem neuen Hauptquartier: Dem von Star-Architekt Marcel Breuer (1902-1981) brutalistisch gebauten früheren Whitney Museum an der noblen Upper East Side von Manhattan, das zuletzt zeitweise vom Metropolitan und vom Frick Museum bespielt wurde.