Bielefelder Schauspieler Wolf Danny Homann als Staatsanwalt im „Tatort“ zu sehen

Bielefeld. Die Fernsehwelt ist im Wandel. Die klassischen Programme konkurrieren zunehmend mit den reinen Digitalangeboten um die Zuschauergunst. Eines aber bleibt unverrückbar das Flaggschiff deutscher TV-Unterhaltung: der &bdquo;Tatort“ im Ersten. Wer dort als Schauspieler eine tragende Rolle bekommt, der hat es geschafft, könnte man sagen. So war das Weihnachtsfest 2025 für den Bielefelder Schauspieler Wolf Danny Homann ein besonders frohes. Er ist am Sonntag, 28. Dezember, als Staatsanwalt im Wiesbaden-“Tatort“ an der Seite von Ulrich Tukur zu sehen (ARD, 20.15 Uhr, sowie in der ARD-Mediathek).

&bdquo;Wieder Teil des ’Tatort’-Universums zu sein, freut mich ungemein“, sagt der aus dem Stadtteil Jöllenbeck stammende Homann: &bdquo;In den Jahren seit meiner ersten ’Tatort’-Rolle 2018 – damals als Leiche – bin ich in viele unterschiedlichen Rollen geschlüpft. Natürlich ist es etwas sehr Besonderes, im ’Tatort’ zu spielen, und ich bin sehr dankbar für diese Reise, die ich seit meinem Schauspielstudium erlebt habe.“

Gedreht wurde der Wiesbaden-“Tatort“ in und um Frankfurt, Offenbach, Maintal, Langen, Taunusstein und Idstein. Ein echter Hessenkrimi eben. &bdquo;Murot und der Elefant im Raum“ heißt der Film. Ulrich Tukur, einer von Deutschlands Kino- und TV-Stars der ersten Reihe, schlüpft in die Rolle des Kommissars Felix Murot, Barbara Philipp ist seine rechte Hand Magda Wächter, und Wolf Danny Homann spielt den aufstrebenden Staatsanwalt Froese. Gemeinsam suchen sie nach einem vermissten Kind.

Darum geht es im neuen &bdquo;Tatort“ aus Wiesbaden Und der Fall hat es in sich, denn der Kommissar will mit einer neuartigen Maschine in die Psyche einer Komapatientin eintauchen, die ihren Sohn entführt hat. &bdquo;In dieser Ausnahmesituation spiele ich Staatsanwalt Froese, der für Rechtsstaatlichkeit und Verantwortung steht“, sagt Homann: &bdquo;Die Zeit läuft, jede Entscheidung zählt, Emotionen müssen zurücktreten. Im Spannungsfeld zu Murot, der Grenzen überschreitet, wird Froese zur moralischen Instanz zwischen Gesetz und Ausnahme.“

Der Fall passt zum Stil des Wiesbadener &bdquo;Tatorts“, der als eigenwillig und oft surreal gilt. &bdquo;Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in der ’Tatort’-Welt“, sagt Homann. Er sei glücklich, dass er Casting Director Nathalie Mischel und Regisseur Dietrich Brüggemann habe überzeugen können, denn &bdquo;an der Seite von Ulrich Tukur Teil dieses Universums zu sein, ist ein echtes Geschenk. Vor, aber auch abseits der Kamera, ist dies eine Begegnung gewesen, die mich beflügelt hat“.

Von Tukur habe der 35-Jährige sehr viel gelernt und mitgenommen. &bdquo;Nebenbei ist auch der Spaß nie zu kurz gekommen.“ Der prominente Kollege ist vielen aus dem Oscar-prämierten Drama &bdquo;Das Leben der Anderen“ bekannt und war jüngst im Kino in &bdquo;Der Karpatenhund“, einem Abenteuer der &bdquo;Drei ???“, zu sehen.

In diesen Filmen spielte Homann mit Zu einem Leitmotiv von Wolf Danny Homanns Karriere wird mehr und mehr der für ihn offenbar mühelose Wechsel zwischen Heldenrolle und dem Part des Bösewichts. Er zieht sich wie ein roter Faden durch seine berufliche Vita: Mörder im Zürich-Krimi der ARD, Ermittler im ZDF-Mehrteiler &bdquo;Mord in der Familie – der Zauberwürfel“, Verdächtiger in &bdquo;Die Heiland – wir sind Anwalt“, und jetzt eben Staatsanwalt. &bdquo;Das macht für mich den besonderen Reiz am Schauspiel aus“, sagt der in Berlin und Köln lebende Homann.

&bdquo;Jede Figur bringt eine eigene Welt und eine eigene Haltung mit sich. Genau dieses Eintauchen in neue Perspektiven fordert mich heraus und hält meine Neugierde lebendig.“ Schauspiel bedeute für ihn, sich immer wieder neu zu erfinden, sich auf unbekanntes Terrain zu wagen.

Eines seiner jüngsten Projekte, die sechsteilige Mini-Serie &bdquo;Haus Kummerveldt“, erhielt eine der renommiertesten Auszeichnungen des Landes: den Grimme-Preis. &bdquo;Das war eine große Bestätigung. ’Haus Kummerveldt’ ist ein absolutes Herzensprojekt, und diese Auszeichnung zeigt, dass unsere Arbeit, die vielen Stunden, gefüllt mit Schweiß und Liebe zum Detail, die intensive Auseinandersetzung mit den Figuren, gesehen und gewürdigt wurde.“ Inzwischen wird an einer zweiten Staffel der ARTE/ZDF/WDR-Produktion gearbeitet.

Neuer Kinofilm mit Bielefelder Wolf Danny Homann Im Kino ist Homann im Frühjahr 2026 zu sehen. Dann kommt der Film &bdquo;Als wäre es leicht“ auf die Leinwände. Darin geht es um die gehörlose Kathi und den blinden Florian, zwischen denen sich eine Liebesgeschichte anbahnt. Doch wie verständigt man sich, wenn gesprochene Sprache und Gebärdensprache nicht weiterhelfen? &bdquo;Es ist eine Sprache jenseits von Worten und Blicken“, sagt Homann, der Florians Bruder Michael verkörpert. Die beiden haben sich entfremdet, begegnen sich aber wieder, als der Vater im Sterben liegt. Die Regie bei diesem Kinofilm führte Milan Skrobanek.

Angefangen hat einst alles in Bielefeld am Stadttheater, wo Wolf Danny Homann seine ersten Schritte als Schauspieler unternahm. Und obwohl er inzwischen wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen in Berlin und Köln lebt, lässt ihn die Heimatstadt nicht los. &bdquo;Es wäre schon ein großer Spaß, mal auf die Bühne des Stadttheaters zurückzukommen. Wer weiß, vielleicht bekomme ich ja einen Anruf“, sagt er, und dann muss er lachen.

Zunächst steht eine andere Aufgabe an: mit der Familie bei der Oma in Jöllenbeck am Sonntag den &bdquo;Tatort“ anzuschauen. Denn Weihnachten verbringt der ehemalige Student des Mozarteums in Salzburg traditionell in seiner Bielefelder Heimat.

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