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Umbau des Schulzentrums Aspe soll 25 Millionen Euro kosten

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Selbst ohne Wasser kostet die marode Kleinschwimmhalle täglich Geld. Sie erst abzureißen, wenn die Fläche überbaut wird, um 2017 Abbruchkosten zu sparen, halten die Verwaltung und die Ratsfraktionen mit Ausnahme der Freien Wähler für unsinnig. - © Stefan Backe
Selbst ohne Wasser kostet die marode Kleinschwimmhalle täglich Geld. Sie erst abzureißen, wenn die Fläche überbaut wird, um 2017 Abbruchkosten zu sparen, halten die Verwaltung und die Ratsfraktionen mit Ausnahme der Freien Wähler für unsinnig. (© Stefan Backe)

Bad Salzuflen. 25 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren in Ausbau und Modernisierung des Schulzentrums Aspe bei Abbruch der nicht mehr benötigten Kleinschwimmhalle investiert werden. Mehrere Ausschüsse haben dafür in den vergangenen zwei Wochen grünes Licht gegeben – und auch diskutiert, wie die Kosten im Rahmen gehalten werden können.

So wollten die Freien Wähler, die stets für den Erhalt der Kleinschwimmhalle eingetreten sind, die Abbruchkosten in Höhe von 210.000 Euro einsparen. Die Fläche werde für das Bauvorhaben nicht benötigt, solange das sogenannte 10er-Haus noch genutzt werde, so dass man den Abbruch auf später verschieben könne.

Für Ronald Achtsnick, Fachdienstleiter Hochbau, eine Milchmädchenrechnung: „Die Kleinschwimmhalle verursacht pro Jahr 14.800 Euro Stillstandskosten. Wir würden den Platz gerne für die Einrichtung der Baustelle nutzen“, erklärte er im Bildungsausschuss. Auch CDU, Grüne und SPD hielten nichts von der Idee, den Abriss in die Zukunft zu verlagern – das werde dann eher noch teurer.

Ausführlich diskutierten die Ausschüsse, ob man der Gefahr ausufernder Baukosten anders begegnen könnte – wenn nicht durch eine Deckelung der 25 Millionen Euro, für die sich Michael Richter (CDU) im Bildungsausschuss vergeblich stark machte, dann durch ein externes baubegleitendes Controlling, das die FDP vorschlug. „Wir sehen da einiges an Einsparpotenzial und halten das angesichts der Millioneninvestitionen für sinnvoll“, erklärte Jürgen Riekehof (FDP).

Dagegen hatte auch Beigeordneter Rolf Oberweis nichts. Aus personellen Gründen könne die Verwaltung ein solches Controlling nicht stemmen, und bei der Konzerthalle habe man durch das Baucontrolling die geplanten Kosten sogar unterschritten, sagte er im Bauausschuss. Schon aus reinem Selbstschutz werde die Verwaltung bei Großprojekten für ein Controlling sorgen, versprach er.

Der Bauausschuss folgte dem Vorschlag der FDP und schrieb die Pflicht zu einem externen Controlling in den Grundsatzbeschluss zum Ausbau des Schulzentrums Aspe hinein. Sorgen, dass nun ausgerechnet das Controlling für Mehrkosten sorgt, versuchte Kämmerer Wilfried Schlüer im Hauptausschuss zu zerstreuen: „Der Controller muss wenigstens das Geld einsparen, das er selber kostet.“

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