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Abriss des Scherenkrugs an der B66 verzögert sich weiter

Thomas Dohna

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Die Reste des Scherenkrugs: Der Abriss an der B 66 ruht, weil im Gebäude Schadstoffe gefunden worden sind. - © Thomas Dohna
Die Reste des Scherenkrugs: Der Abriss an der B 66 ruht, weil im Gebäude Schadstoffe gefunden worden sind. (© Thomas Dohna)

Leopoldshöhe-Asemissen. Sven Johanning ist zuversichtlich. Der Sprecher des Landesbetriebes Straßenbau ist sich ziemlich sicher, dass zu Beginn der Straßenbauarbeiten für die neue B 66 in Asemissen im kommenden Jahr der Scherenkrug abgerissen sein wird. Noch aber sucht die Abbruchfirma nach einem Unternehmen, das die Schadstoffe aus dem Gebäude entfernt. Hintergrund ist unter anderem ein asbesthaltiger Fliesenkleber.

Der Scherenkrug sollte längst abgerissen sein. Der Saal und einige Anbauten sind schon abgeräumt. Das Gebäude steht dem Neubau der B 66 in Asemissen im Weg. Zunächst hatten sich die Arbeiten verzögert, weil eine Abbruchfirma wegen anderer Projekte nicht rechtzeitig anfangen konnte. Dann hatte der Landesbetrieb Straßenbau den Abrissantrag formal nicht korrekt gestellt.

Während der Arbeiten im Gebäude stießen die Arbeiter auf Materialien, die bei früheren Umbau- und Renovierungsarbeiten benutzt wurden. "Sie fanden Asbest und einige andere Schadstoffe", sagt Johanning, Unter anderem im Fliesenkleber in den sanitären Anlagen. Die waren in den 1960er Jahren eingebaut worden. Ein Gutachter maß die Belastung. Sie bewege sich gerade oberhalb der zulässigen Grenzwerte, sagte Johanning seinerzeit.

Ein Abbruch- und Entsorgungskonzept musste erarbeitet werden. Das liegt jetzt vor. Allerdings habe sich herausgestellt, dass die Abbruchfirma nicht über die notwendigen Qualifikationen verfüge. Nun müsse die Firma ein Unternehmen finden, dass die gefragte Expertise vorweisen kann. Die Verzögerungen beim Abriss würden allerdings nicht den Beginn der Arbeiten für die B 66 neu gefährden, heißt es von Seiten des Landesbetriebs. Zunächst müssten im kommenden Jahr die vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen werden. Aber auch deren Beginn sei nicht gefährdet, bekräftigte Johanning. Dabei handelt es sich vor allem um den Neubau der Wasserversorgung für Leopoldshöhe, aber auch um die Anlage weiterer Versorgungsleitungen. Der Straßenbau ist mit 17,3 Millionen Euro kalkuliert.

Information
Vier Spuren auf 2,1 Kilometern

Die Bundesstraße 66 wird ab 2017 von Bielefeld-Hillegossen (Gemarkung Ubbedissen) bis Leopoldshöhe-Asemissen auf einer Länge von 2,1 Kilometern vierspurig ausgebaut. Das Stück schließt an den vorhandenen vierspurigen Ausbau der B 66 an.

Die neue Trasse wird mit einem Abstand von maximal 40 Metern parallel zur alten B 66 verlaufen. Kurz hinter dem Scherenkrug (von Fahrtrichtung Bielefeld aus gesehen) schwenkt sie wieder in den vorhandenen Straßenverlauf ein. Die Kreisstraße 15 (Ubbedissen) und die L 751 (Asemissen)werden mit Brücken über die B 66 geführt. In Höhe der Scherenkrug-Kreuzung sind zwei Kreisel geplant, um die L 751 anzuverbinden.

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