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Neubau der B66 bringt neue Leitungen

Thomas Dohna

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Die Wasserversorgung für die Gemeinde Leopoldshöhe muss neu aufgebaut werden. Die Grafik zeigt, wie die neuen Leitungen nach dem letzten Planungsstand verlaufen sollen. - © Grafik: Wendtland
Die Wasserversorgung für die Gemeinde Leopoldshöhe muss neu aufgebaut werden. Die Grafik zeigt, wie die neuen Leitungen nach dem letzten Planungsstand verlaufen sollen. (© Grafik: Wendtland)

Leopoldshöhe. Im Frühjahr sollen die Arbeiten zum Neuaufbau der Wasserversorgung in Leopoldshöhe beginnen. Das sehen die Planungen der Gemeinde vor. Grund für die Erneuerung ist der Neubau der Bundesstraße 66 in Asemissen. Dieser schneidet die Trassen der bisherigen Versorgungsleitungen.

Es wird somit eine Operation am offenen Herzen: Seit 2016 plant das Abwasserwerk das wohl aufwendigste Bauprojekt der Gemeinde innerhalb der nächsten Jahre. Immer wieder tauchen neue Herausforderungen auf. Jetzt muss das Wasserwerk abermals umplanen.

Information

Neubau der B66

Die B66 soll vierspurig ausgebaut werden. Die neue Trasse wird südlich der vorhandenen Straße verlaufen. Um hohe Brückenbauwerke zu vermeiden, wird die Trasse eingegraben. Die Lage der bisherigen Kreuzung der Hauptstraße mit der B66 wird nicht verändert. Asemissen und die Tunnelstraße werden über Kreisverkehre an die B66 angeschlossen. Außerdem ist eine neue Verbindungsstraße zwischen dem Gewerbegebiet Asemissen und dem Ortsteil Asemissen geplant.

Das Trinkwassernetz in 
Leopoldshöhe wird mit Ausnahme des Gewerbegebietes in Asemissen von Hochbehältern am Fresenberg gespeist. Die Brunnen, aus denen das Wasser gewonnen wird, liegen jenseits der B 66. Die neue Trasse wird acht Meter unter der heutigen Oberfläche verlaufen, tiefer als die bestehenden Wasserleitungen. Das Wasser wird dabei nachts aus den Brunnen über mehrere Förderleitungen in die Hochbehälter gepumpt. Dazu gibt es noch eine weitere Leitung, über die die Stadt Bielefeld Wasser aus einem Oerlinghauser Hochbehälter bezieht.

Diese Leitung dient dem Leopoldshöher Wasserwerk auch als Notversorgung für die Gemeinde. Auch sie muss verlegt werden. Mehrere Varianten prüfte das Wasserwerk. Eine erste Überlegung, einen Teil der neuen Leitungen in der Nähe einer geplanten Brücke unter der Straße hindurch zu pressen, scheiterte am Einspruch eines Gutachters. Die Rohre hätten elf Meter tief unter der heutigen Geländeoberfläche gelegen und in den für die Wassergewinnung wichtigen Muschelkalk eingeschnitten. Damit hätte die Gefahr der Trinkwasserverschmutzung bestanden.

In einer zweiten Variante wären die Leitungen einige hundert Meter entlang der neuen Straße bis Bielefeld gelaufen, hätten die Straße unterquert und dann dieselbe Strecke auf der anderen Seite zurückgelegt. Auch hier gab es geologische Probleme.

Daher verzichtet die Gemeinde in einer dritten Variante auf diese Leitungen. Dafür baut sie eine neue Leitung vom Hochbehälter in Richtung Grester Straße und in dieser Straße bis zur Buchenstraße. Dort könnte das Wasser dann in das Leopoldshöher Netz eingespeist werden. Außerdem schafft das Wasserwerk eine Verbindung zwischen dem Brunnen 3 in der Nähe des Gewerbegebietes Asemissen und dieser neuen Leitung. Diese Leitung soll nun wie in der Variante 2 gebaut, allerdings noch weiter in Richtung Bielefeld gezogen werden.

Damit würde weniger stark in die geologischen Verhältnisse eingegriffen werden müssen, heißt es in einer Darstellung des Wasserwerkes. Die Versorgungsleitung für das Leopoldshöher Wassernetz soll in einem Leerrohr mit 70 Zentimetern Durchmesser verlegt werden, durch das alle anderen Versorger ihre Leitungen ebenfalls ziehen können. Das Rohr würde etliche Meter westlich vom noch stehenden Scherenkrug per Bohrspülverfahren unter der Trasse der heutigen und der kommenden B 66 hindurch getrieben werden.

Die Bauarbeiten sollen frühestens Ende April/Anfang Mai beginnen und bis Ende dieses Jahres oder Anfang des kommenden Jahres dauern. Der Bau der neuen Bundesstraße soll im Frühjahr 2018 beginnen.
Die Kosten für den Bau der neuen Wasserversorgung schätzt das Wasserwerk auf 2,2 bis 2,5 Millionen Euro. Sie werden durch Kredite finanziert. Die Kosten kann das Wasserwerk über 100 bis 120 Jahre abschreiben.

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