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Bundesumweltministerin besucht Truppenübungsplatz

Hendricks: Nationalpark Senne derzeit kein Thema

Thorsten Engelhardt

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Der Bundestagsabgeordnete Burkhard Blienert (MdB), Bundesumweltministerin Barbara Hendricks,  Dr. Axel Lehmann, Ulrich Knorr und Lt. Colonel Mike Onslow in der Senne - © Thorsten Engelhardt
Der Bundestagsabgeordnete Burkhard Blienert (MdB), Bundesumweltministerin Barbara Hendricks,  Dr. Axel Lehmann, Ulrich Knorr und Lt. Colonel Mike Onslow in der Senne (© Thorsten Engelhardt)
Schlangen/Augustdorf. Über einen Nationalpark in der Senne lässt sich nach Ansicht der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) derzeit nicht konkret sprechen. Bis auf weiteres werde die Senne militärisch genutzt. Wann und ob die Briten sie aufgäben, stehe noch nicht fest. Ein militärischer Übungsbetrieb bei gleichzeitiger Widmung als Nationalpark sei nicht möglich, sagte Hendricks am Freitag bei einem Besuch in der Senne.

Das Naturschutzrecht lasse so eine Doppelfunktion zwar zu, doch in einem 2009 geschlossenen Vertrag werde die gleichzeitige Nutzung ausgeschlossen, die Nutzer der Senne seien damit nicht einverstanden. Hendricks hält es auch für vernünftiger, erst dann über die Zukunft der Senne zu sprechen, wenn Klarheit über die Möglichkeiten herrsche.

Beispielsweise könne sie sich vorstellen, dass die Bundeswehr, sofern sie weiter am Standort Augustdorf festhalte, nicht den gesamten Übungsplatz für ihre Zwecke benötige. Dann könnte man über eine Konkurrenznutzung reden. Allerdings: „Wenn die Bundeswehr das Gelände inne hat, kann ich sie nicht vertreiben“, stellte Hendricks klar.

Sie lobte zudem den Beitrag des britischen Militärs, das die Platzhoheit hat, zum Erhalt des „Kleinodes“ Senne. Militär, Bundesforst, Biologische Station und Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hätten dazu beigetragen, die Landschaft so zu erhalten, wie sie sich darstelle.

Barbara Hendricks, die auf Einladung des Landtagsabgeordneten Dr. Dennis Maelzer in der Senne war, wurde von Lieutenant Colonel (Oberstleutnant) Mike Onslow, dem Kommandanten der Übungsplätze der britischen Streitkräfte in Deutschland, im Land Rover über den Platz gefahren. So eine Landschaft in der Mitte Deutschlands erleben zu können, sei schon sehr außergewöhnlich, befand sie. Von daher könne sie schon den Wunsch nachvollziehen, das hochwertige Gelände mitsamt dem umliegenden Wald in einigen Jahren für die Menschen zu öffnen.

Onslow berichtete der LZ, dass es noch keine Entscheidung darüber gebe, wann die Briten die Senne verließen. „Solange die Garnison in Paderborn bleibt, bleibt auch die Senne Truppenübungsplatz“, sagte er.

Zwar sei das Ziel der britischen Regierung, die Truppen bis 2020 abzuziehen, doch mehr als das wisse man noch nicht. Und bis dahin werde in Großbritannien noch gewählt.

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