Augustdorf. Für rund 500 Soldatinnen und Soldaten heißt es ab Mai Abschied nehmen. Das Panzerbataillon 203 stellt das 44. und 45. deutsche Einsatzkontingent der internationalen Schutztruppe KFOR, und seine Soldaten werden dafür nach Prizren, den Hauptstandort der Bundeswehr im Kosovo, sowie in das Hauptquartier der multinationalen Schutztruppe nach Pristina verlegen. Ein Wiedersehen mit dem Heimatstandort steht für die Angehörigen des Bataillons erst für Anfang 2017 auf dem Plan.
Was er bis dahin von seinen Soldaten erwartet, das fasste General Kai Rohrschneider am Freitag während der offiziellen Verabschiedung zusammen. Der Kommandeur der Panzerbrigade 21 „Lipperland" machte deutlich: „So wichtig eine heile, gesunde Rückkehr unserer Soldaten auch für jeden einzelnen und uns alle ist, so sollte nicht aus den Augen verloren werden, dass für einen Soldaten die Erfüllung des Auftrages noch wichtiger ist."
Im Ernstfall Leib und Leben zu wagen, um die geforderten Aufgaben zu erfüllen, seien jene Besonderheiten, die den Soldatenberuf von anderen Staatsdienern trennten. Der Deutsche Bundestag als Auftraggeber verlasse sich darauf, dass seine Streitkräfte die gestellten Aufgaben meistern. „Der Erfolg in den Einsätzen – oder auch der Misserfolg – hat Auswirkungen auf unser Land, unsere Sicherheit", fasste der General zusammen. Es gehe also nicht bloß darum, in einen Einsatz zu gehen und zurück zu kommen.
Welche Bedeutung gerade das Engagement der Bundeswehr im Balkan-Gebiet hat, betonte in auch Paderborns Bürgermeister, Michael Dreier. Die Bundeswehr leiste vor Ort einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und zur Sicherung des Friedens. Die Früchte dieses langjährigen Einsatzes zeigten sich unter anderem in der Tatsache, dass aus dem dortigen Gebiet nahezu keine Menschen flüchten müssten.
Der erste Bürger der Domstadt war als Gast in Augustdorf, da Paderborn seit 2011 eine Patenschaft mit dem Panzerbataillon 203 pflegt. Eine Verbindung zwischen Zivilgesellschaft und Militär, die mehr sei als ein bloßes Symbol, bekräftigte Dreier. „Ich bin der festen Überzeugung, dass eine so wichtige und so herausfordernde staatliche Aufgabe wie die der äußeren Sicherheit nur dann geleistet werden kann, wenn die Bundeswehr in der Gesellschaft verankert ist", sagte der Bürgermeister. „Sie übernehmen Einsätze im Auftrag unseres Parlamentes und damit unseres Volkes. Damit haben Sie Anspruch darauf, dass Sie diese Einsätze auch mit der vollen Unterstützung und Solidarität der Menschen in unserem Land wahrnehmen."
Für die Soldaten, die sich jetzt auf den Weg in den Kosovo machen werden, hatte der Paderborner Bürgermeister ein Ortsschild seiner Stadt im Gepäck. Dieses solle die Truppe nach alter Tradition durch den Einsatz begleiten. Dem Bataillon wünschte der Bürgermeister schließlich Erfolg, Kraft, Gottes Segen und eine gesunde Rückkehr.