Bad Salzuflen (bas). Die Zeiten waren mit Sicherheit nicht einfach – doch an seinen (Zwangs-)Dienst für die britischen Streitkräfte in Salzuflen nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert sich Günther Lippmann gerne zurück. Am liebsten würde er noch einmal mit alten Weggefährten in Kontakt treten. Die Suche gestaltet sich aber schwierig.
Rückblende: Wenige Tage nach der Kapitulation der Wehrmacht übernehmen die Briten im Mai 1945 das Kommando in der Badestadt. Der Kur-Kernbereich rund um Kurpark, Sophienstraße oder Moltkestraße wird zur Sperrzone erklärt. Am Ende haben die Briten nach Abgaben des Historikers Franz Meyer 320 Pensionen, Wohnhäuser und öffentliche Gebäude beschlagnahmt. 3500 Salzufler müssen sich kurzfristig eine neue Bleibe suchen. Erst ab 1947 gibt es erste Lockerungen in dem zuvor hermetisch abgeriegelten Areal. 1958 geben die Briten dann auch die letzten Häuser wieder zurück.
Teil der Logistik, mit der die Besatzungsmächte die Region kontrollieren, ist damals eine Transporteinheit, in der hauptsächlich Deutsche eingesetzt werden. 1948 wird die im Fachjargon „GSO 502“ abgekürzte Gruppe aus dem Ruhrgebiet nach Bad Salzuflen verlegt – und mit ihr kommt auch Günther Lippmann als internierter Soldat in die Kurstadt. 1952 kehrt er ins Ruhrgebiet zurück.
Nach sechs Jahrzehnten hat es Günther Lippmann 2012 als Pensionär wieder nach Bad Salzuflen geführt. Seitdem lebt er im Seniorenheim Buchenhof. Eine Sache jedoch will dem 87-Jährigen keine Ruhe lassen. Trotz intensiver Suche hat er bislang erst zwei ehemalige Kameraden ausfindig machen können, um ein wenig über die alten Zeiten im Barackenlager an der Exterschen Straße plaudern zu können. „Ich weiß aber, dass damals einige hier aus der Region stammten“, hat er die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die „GSO 502“-Runde noch wachsen könnte.
Wer Kontakt aufnehmen möchte, kann dies unter Tel. 05222-933409 (Günther Lippmann) oder 17513 (Günter Brunst) tun.