Bad Salzuflen. Mit einer emotionalen Rede hat sich Ehrenoberst Otto Struck an das Bataillon der Bad Salzufler Schützengesellschaft gewandt. Vor dem von ihm gespendeten Denkmal am Salzhof fand er deutliche Worte gegenüber den Vandalen, die die Stele bereits zweimal demoliert hatten.
Gerne wäre Otto Struck bei der offiziellen Einweihung des Denkmals im Mai dabei gewesen. Ein Sturz machte jedoch einen längeren Reha-Aufenthalt erforderlich. Damals hatte ihn sein Sohn Andreas vertreten, der seinen Vater auch jetzt am Rollstuhl unterstützte. „Ich bin unheimlich stolz auf meinen Sohn – und ihm so dankbar", sagte Otto Struck sichtlich bewegt, als er sich dem großen Aufgebot gegenüberstand, dem ihn sein Bataillon unweit des Salzhofes bot.

Auch wenn er inzwischen im Pflegeheim unterbracht sei, würden ihn seine Kameraden nicht vergessen. Berichte über Schnatgänge, einen Marsch an dem sich mehr als 1.000 Schützen beteiligt hatten, oder auch über die Demolierungen des von ihm gespendeten Denkmals würden ihm stets das Gefühl geben, noch immer ein fester Teil der Gesellschaft zu sein.
„Dennoch macht es mich traurig, dass man uns unser Denkmal nicht gönnt", betonte Struck enttäuscht. „Es ist ein Frevel, was hier passiert ist", kommentierte er die Zerstörungen der beiden Schützenfiguren am Randes des Salzhofs. Und doch gab sich der 86-Jährige kämpferisch: „Das Denkmal kann man uns kaputt schlagen, aber niemals unsere 450-Jährige Tradition."

Auch verriet Struck am Samstag, wie es zu der Idee zur Schützenstele gekommen ist. Er habe den Führerschein abgeben müssen, erzählte der Ehrenoberst. Ein neues Auto wurde daher überflüssig – und das dadurch freigewordene Geld setzte er für die Salzufler Schützengesellschaft ein, die er seit jeher unterstützt.
Trotz seines Handicaps war Struck auch im Anschluss auf dem Obernberg mit dabei. „Er gehört einfach zur Gesellschaft dazu, wie der Schießsport und die Tradition", kommentierte einer seiner Kameraden.