Erst die Füchse Berlin, jetzt die SG Flensburg-H.: TBV Lemgo Lippe siegt wieder mit 34:33

Lemgo. Die TBV-Party geht weiter. Dafür war zum Kläschen-Auftakt nicht einmal ein Abstecher zum &bdquo;Höllenfass“ nötig. Vier Tage nach der fetten 34:33-Beute im Fuchsbau knackte der TBV Lemgo Lippe gestern Abend mit der SG Flensburg-Handewitt den nächsten Champions-League-Kandidaten. Kurioserweise mit dem gleichen Ergebnis wie in Berlin: 34:33.

4520 Zuschauer in der ausverkauften Phoenix-Contact-Arena waren bereits nach 23 Minuten geflasht. Nach dem 13:8 durch Niels Versteijnen feierte das Publikum selbst auf den Oberrängen die erste Flensburger Auszeit mit stehenden Ovationen.

Flensburger Déjà-vuz Der TBV startete, als sei er gerade erst aus dem Party-Bus aus Berlin gestiegen. Nach dem 3:4 und 4:5 (10.) setzten sich die Lemgoer mit einem 5:0-Lauf auf 9:5 ab (15.) und spielten sich fortan in einen Rausch. Kerzengerade stand Tim Suton bei einer Kempavorlage von Niels Versteijnen in der Luft, pflückte den Ball aus der Höhe und traf zum 14:9. Als Frederik Simak per Gegenstoß das 15:9 nachlegte, schienen die Gäste in der 25. Minute einem Déjà-vuz-Erlebnis entgegenzusteuern. Bereits im vergangenen Jahr waren sie in Lemgo unter die Räder gekommen. Aus den letzten vier Auswärtspartien in der Phoenix-Contact-Arena brachten sie lediglich ein Pünktchen mit in den Norden.

Zugute halten muss man dem European-League-Sieger, dass ihm noch der 38:35-Sieg gegen Bidasoa Irun, knapp 46 Stunden zuvor, in den Knochen steckte. Doch Trainer Ales Pajovic hatte vorgebaut und startete gestern mit vielen neuen Kräften. Im Tor begann Buric statt Möller, auch Novak, Jakobsen oder Tönnesen waren Dienstag geschont worden. Dafür fieberte Johannes Golla, während Marko Grgic durch eine Handprellung gehandicapt war.

Durchgeschüttelt wie im Fly Over Dennoch schien es, als hätte die SG vor der Anreise einen Abstecher über den Regenstorplatz gemacht und eine Runde im Kettenflieger &bdquo;Fly Over“ gedreht.

In die zweite Hälfte startete der TBV gleich mit einem fulminanten Stemmwurf von Niels Versteijnen zum 19:12. Bis zum 26:20 in der 45. Minute deutete nichts darauf hin, dass die Partie noch einmal eng werden könnte. Doch plötzlich bekam der TBV in der zunächst so aufmerksamen Abwehr keinen Zugriff mehr. Vor allem Kent Robin Tönnesen (7) und Simon Pytlick (9) trieben die Flensburger nun an. Wichtig war, bei angezeigtem Zeitspiel, der Freiwurf von Hendrik Wagner zum 32:28 (56.). Doch auch, als Samuel Zehnder seinen sechsten Siebenmeter sicher zum 34:31 über die Linie brachte, konnte sich der TBV in der 58. Minute nicht sicher sein. Tönnesen vom Kreis und Pytlick verkürzten 27 Sekunden vor Schluss auf 34:33. Als Versteijnen bei offener Deckung ein technischer Fehler unterlief, hielten die TBV-Fans den Atem an. Der Ball flog nach vorne und Lukas Hutecek blockte kurz hinter der Mittellinie Domen Novak. Die guten Schiedsrichter Marcus Hurst und Mirko Krag checkten die Aktion auf Siebenmeter, entschieden sich aber auf direkten Freiwurf, den Pytlick dann aus großer Distanz in die Hände von Möstl schleuderte. Der Rest war pure Erleichterung und großer Jubel. Denn mit 23:7 Punkten hat der TBV Lemgo Lippe jetzt mit der SG Flensburg-Handewitt gleich gezogen.

Flensburgs Trainer sauer über erste Hälfte SG-Trainer Ales Pajovic wetterte: &bdquo;Kaputtgemacht hat uns die erste Halbzeit mit acht technischen Fehlern und neun klaren Chancen. Das ist für Flensburg zu wenig. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, was wir können und uns zurückgekämpft.“

TBV-Trainer Florian Kehrmann berichtete, dass er seine Mannschaft vor dem Spiel &bdquo;eher runterholen“ musste: &bdquo;Wir haben gerade eine sehr große Euphorie. Da ging es darum, den Fokus zu halten.“ Ähnlich sei es in der Halbzeitpause gewesen. &bdquo;An Ende leisten wir uns gegen die Manndeckung einige Abspielfehler. Wir hätten das Spiel früher zumachen können. Dennoch finde ich, haben wir es verdient, dieses Spiel zu gewinnen.“

Statistik TBV Lemgo Lippe: Möstl; Kastelic; Hutecek (5), Theilinger, Zehnder (9/6), Mudrow (1), Simak (1), Schagen (n.e.), Carstensen (n.e.), Nyfjäll (n.e.), Suton (6), Willecke (1), Versteijnen (5), Wagner (3), Faust (3).

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Möller; Pytlick (9), Golla, Kirkelökke (1), Grgic (2), Detlefsen (n.e.), Tönnesen (7), Jörgensen (4), Horgen (n.e.), Volz (n.e.), Jakobsen (4/2), Knutzen (n.e.), Blagotinsek, Novak (6).

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