Detmold. Für das Neubau-Projekt „Haus der Technik" auf dem früheren Scharbatke-Areal an der Ernst-Hilker-Straße hat Jowat nun den Bauantrag gestellt. Die Stadt will ihn positiv bescheiden. Das Detmolder Unternehmen plant, einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag zu investieren.
Zur Feier von „100 Jahre Jowat" im Jahr 2019 soll alles fertig sein. Das etwa 16.000 Quadratmeter große Areal, auf dem der Bau entstehen soll, wird zurzeit als Parkplatz genutzt, nachdem zuvor die dort noch stehenden Gebäude abgerissen worden waren. Das „Haus der Technik" soll ein zweigeschossiges Gebäude werden – mit Dimensionen von 89 mal 34 Metern. Die aus Holz und Glas bestehende Fassade, erklärte Jowat-Vorstand Ralf Nitschke, werde aufwendig gestaltet: Im Prinzip müsse man sich zwei Holzplatten vorstellen, zwischen denen sich Leimfäden ziehen.Die Fassade werde dazu aus speziellen Holzrahmenelementen gefertigt.
„Kunden, die nach neuen Lösungen suchen, können im künftigen Technikum zusammen mit Maschinenherstellern und unseren Klebstoffen neue Lösungen finden", hatte Nitschke bereits bei der Vorstellung der Projektes des „Haus der Technik" im September 2014 geschildert. An der Konzeption habe sich nichts geändert – auch daran nicht, dass Jowat den bisherigen Standort an der Wittekindstraße zugunsten des Neubaus aufgeben wolle.
Jowat wurde 1919 in Breslau gegründet und siedelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Detmold in der Nähe der Holzindustrie an. Das Unternehmen produziert und vertreibt weltweit Industrieklebstoffe und hat neben den beiden deutschen Produktionsgesellschaften Standorte in der Schweiz, in den USA sowie in Malaysia. Der Umsatz des Unternehmens und die Zahl der Mitarbeiter sind in den letzten Jahren gewachsen. Aktuell nennt Jowat-Vorstand Ralf Nitschke einen Umsatz von 275 Millionen Euro sowie einen Mitarbeiterstand von 1.000 Personen in den Jowat-Unternehmen. www.jowat.com
Im Innovationszentrum können Hersteller erste Prototypen produzieren, wozu eine Menge Technologie an die Ernst-Hilker-Straße geschafft und neu installiert werden muss. In dem geplanten Gebäude sind zwei doppelgeschossige Ausstellungshallen mit Kundenbetreuung, Schulungsräumen im Erd- und Obergeschoss, Maschinenräumen und Laboren im Erdgeschoss sowie Besprechungs- und Büroräumne im Obergeschoss vorgesehen. Die Bruttogeschossfläche betrage fast 5.000 Quadratmeter. Dazu sollen im westlichen Teil des Grundstücks 214 Parkplätze für die Mitarbeiter entstehen. Die Erschließung erfolgt laut Planung über die Ernst-Hilker-Straße.
Die Stadt erwartet zu dem Vorhaben Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange. Sobald diese vorliegen, erklärt Detmolds Baudirektor Bernd Zimmermann, wolle die Stadt den Bauantrag für das Jowat-Projekt genehmigen. Zimmermann verweist in einer Vorlage für den Stadtentwicklungsausschuss am 20. April darauf, dass ursprünglich einmal ein verrohrtes Gewässer an dem Areal offengelegt werden sollte. Das sei aber 35 Jahre lang nicht erfolgt und werde auch in Zukunft nicht beabsichtigt. Daher stehe dies dem Neubau des „Haus der Technik" folglich nicht im Wege.