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In der Krummen Straße entsteht ein Hotel für Radfahrer

Sven Koch

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Während eines der Untergeschosse als Ladenlokal genutzt werden soll, wird in den übrigen Geschossen der Häuser 36 und 38 in der Krummen Straße ein Apart-Hotel für Fahrradfahrer eingerichtet. - © Sven Koch
Während eines der Untergeschosse als Ladenlokal genutzt werden soll, wird in den übrigen Geschossen der Häuser 36 und 38 in der Krummen Straße ein Apart-Hotel für Fahrradfahrer eingerichtet. (© Sven Koch)

Detmold. In der Krummen Straße tut sich wieder etwas, nachdem im Zuge des städtischen Projekts „Wohnen in der Innenstadt" bereits Gelder für die Sanierung und den Umbau der Häuser 13a und 16a bewilligt worden waren.

Nun soll quasi schräg gegenüber ein Fahrradhotel entstehen. Die Rede ist hier von den Häusern in der Krummen Straße mit den Nummern 36 und 38. Nebenan residieren unter anderem die Weinhandlung „In Vino Veritas" und eine Nähstube. Ein Bauantrag liegt der Stadt vor. Im Juni 2015 hatte es bereits eine Bauvoranfrage gegeben. Damals war noch nicht von einem Radfahrerhotel die Rede gewesen, dafür aber von Stellplätzen im Innenhof. Der Fachausschuss für Stadtentwicklung hatte damals Lärmemissionen befürchtet.

Die Parkplätze soll es nun nicht mehr im Innenhof geben, sondern an einer anderen Stelle. Dafür hätten sich die Planungen des Eigentümers konkretisiert, und die Nutzung als Apart-Hotel sei vorgesehen. Insofern seien statt der Parkplätze im Innenhof nunmehr überdachte Fahrradabstellplätze vorgesehen.

Das Erdgeschoss des Hauses Krumme Straße 36 solle künftig ein Ladenlokal werden, die weiteren Geschosse und das Erdgeschoss im Gebäude Krumme Straße 38 würden dann als Apart-Hotel genutzt. Es entstünden nach der vorliegenden Planung in dem Komplex künftig fünf Appartements mit insgesamt 18 Betten.

Sobald die internen und externen Stellungnahmen – insbesondere die des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege – in Bezug auf das Projekt vorliegen, will die Stadt das Vorhaben genehmigen. Dennoch wird es in der nächsten Sitzung des Fachausschusses für Stadtentwicklung vorgestellt. Sie findet am Mittwoch, 14. September, statt.

Die Idee von einem Hotel für Radfahrer in der Krummen Straße war bereits im Ideenfindungswettbewerb für problematische Altstadthäuser im Zuge des ISEK-Verfahrens entstanden. Die Stadt hatte im Rahmen des Projekts Wohnen in der historischen Innenstadt exemplarisch drei Objekte herausgesucht und Planungsbüros gebeten, Vorschläge für die Gebäude zu machen.

Für die Krumme Straße 13a und 16a, wo nun Wohnungen entstehen sollen, war in dem Prozess die Idee formuliert worden, dort ein solches Hotel zu bauen. Detmold habe sich als Fahrrad- und Wanderregion etabliert, hatte es dazu bei der Vorstellung im Fachausschuss für Stadtentwicklung im Februar geheißen. Daher könne ein Themenhotel für Radler sinnvoll sein. Die Resultate des Wettbewerbs waren im März auch in einer Ausstellung zu sehen. Das Projekt sollte Hauseigentümer auf neue Ideen bringen, aber auch exemplarisch Lösungen für die sehr speziellen Probleme von Wohnhäusern im Zentrum liefern.

Kommentar: Die Zuschüsse lohnen sich

von Sven Koch

Das Förderprogramm zeigt, dass es sich lohnt, finanzielle Anreize für Hauseigentümer zu schaffen, um damit Sanierungen anzustoßen. Das belegen einerseits die Zahlen im Bericht des Fachbereichs für Stadtentwicklung. Das zeigen andererseits die Ergebnisse des Projekts Wohnen in der Innenstadt. Darin waren exemplarisch Vorschläge für drei Detmolder „Problemhäuser" von örtlichen Architekturbüros erarbeitet worden, die in geförderten Sanierungen münden sollten.

In der Krummen Straße hatte das ziemlich schnell für die Gebäude 13a und 16a geklappt. Im Nachgang nun geschieht auch an anderer Stelle in der Krummen Straße etwas – zudem mit einem innovativen Konzept. Ein Hotel für Radfahrer soll entstehen, denn der Radtourismus nimmt zu – und das tut er natürlich auch in Detmold.

Außerdem stärkt das Projekt das ohnehin schon individuelle Profil der Krummen Straße. Denkmalförderung zahlt sich also auch auf diese Art und Weise aus – in einer Stadt mit so vielen Baudenkmalen wie in Detmold ist ein eigenes kommunales Programm sowieso Pflicht.

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