Detmold. 21 komplett ausgebrannte Großfahzeuge und ein geschätzer Schaden von vier Millionen Euro sind die Bilanz des verherrenden Brandes auf dem Bauhof in Detmold. Die Polizei geht nun von einem technischen Defekt als Brandursache aus. Laut Polizeisprecher Uwe Bauer gebe es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Zwei unabhängige Gutachter hatten auch noch mal am Donnerstag die Brandstelle ausgiebig untersucht, heißt es in einem Pressetext der Polizei.
Ein Großbrand auf dem Bauhof der Stadt Detmold hatte in der Nacht zu Mittwoch die Feuerwehr in Atem gehalten. Mehr als 100 Einsatzkräfte waren vor Ort, um eine brennende Fahrzeughalle auf dem Gelände in der Georgstraße zu löschen. 21 Großfahrzeuge sind dabei komplett zerstört worden. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in den späten Nachmittag. Die geschätzte Schadenshöhe liegt bei etwa vier Millionen Euro. Menschen sind bei dem Großbrand nicht verletzt worden.
Gegen 1.52 Uhr hatten Anwohner eine starke Rauchentwicklung bemerkt und direkt die Feuerwehr alarmiert. Das hauptamtliche Personal und der Löschzug Mitte waren zuerst vor Ort. Nach einer ersten Einschätzung der Lage wurden weitere Einsatzkräfte aus Detmold, Lage, dem Kreis Lippe, Herford und Bielefeld nachalarmiert. Das Feuer war laut Angaben des Feuerwehrsprechers nach knapp zwei Stunden unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten dauerten jedoch bis in den Nachmittag, da immer wieder Brandnester in Schach gehalten werden mussten. Außerdem musste das einsturzgefährdete Dach abgetragen werden.
Die Gesundheit der Anwohner und Schüler der umliegenden Schulen sei trotz der starken Rauchentwicklung nicht in Gefahr gewesen. „Wir haben direkt Schadstoffmessungen für das umgrenzende Wohngebiet durchgeführt, da war alles in Ordnung", sagte Jens Kölker, Sprecher der hauptamtlichen Feuerwehr. Der Schulbetrieb konnte am Mittwochmorgen also wie gewohnt stattfinden. Auch andere Gebäude auf dem Gelände und in unmittelbarer Nachbarschaft des Bauhofes seien von den Auswirkungen des Brands verschont geblieben.
Die Stadt Detmold musste derweil einen Notfallplan entwickeln, was die Müllabfuhr angeht. Denn unter den zerstörten Fahrzeugen sind auch sechs Müllfahrzeuge, die nun im öffentlichen Dienst fehlen werden. Insgesamt besaß die Stadt zehn Fahrzeuge. „Wir versuchen alles möglich zu machen, dennoch kann es zu Verzögerungen kommen", sagte Petra Schröder-Heidrich, Pressesprecherin der Stadt Detmold. Unterstützung sei auch von anderen Kommunen angefordert worden.
Der Betrieb auf dem Bauhof stand am Mittwoch still. „Wir warten auf die Sachverständigen, die auch die umgrenzenden Hallen prüfen müssen", sagte Andreas Fenske, Mitarbeiter im Bereich Controlling. Knapp 80 weitere Fahrzeuge seien unbeschädigt geblieben. Dennoch habe sich durch die starke Rauchentwicklung teils viel Ruß in den Hallen abgesetzt. Um eine Gefährdung der Mitarbeiter auszuschließen, müssten auch hier weitere Prüfungen durchgeführt werden.
Wie es zu dem Brand kommen konnte, steht derzeit noch nicht fest. Die Georgstraße war in der Nacht zu Mittwoch komplett gesperrt. Gegen 6 Uhr morgens konnte der Verkehr wieder freigegeben werden.
Wie geht es weiter?
Der Großbrand in einer Fahrzeughalle des städtischen Bauhofs stellt die Stadt vor große Herausforderungen. Von zehn Müllwagen sind sechs Fahrzeuge komplett zerstört worden. Deshalb kann eine planmäßige Abholung der grünen Tonnen am Donnerstag nicht garantiert werden. Auch am Mittwoch kam es durch die Auswirkungen des Großbrands zu erheblichen Störungen.
Die Detmolder werden dennoch gebeten, die grünen Tonnen einfach am Straßenrand stehen zu lassen. „Wir arbeiten unter Hochdruck an einer Lösung", sagt Pressesprecherin Petra Schröder-Heidrich. Dank eines gut funktionierenden Netzwerkes sei die Papierabfuhr in der nächsten Woche schon wieder sichergestellt. Auch die umliegenden Kommunen hätten direkt ihre Unterstützung angeboten. „Wir haben auch deutschlandweit nach gebrauchten Fahrzeugen gesucht", sagt Schröder-Heidrich. Mit Leihfahrzeugen könne die Müllabfuhr ab der nächsten Woche nun ihre Termine vorerst wie gewohnt wahrnehmen.
Parallel bemühe sich die Stadt jetzt darum, dauerhaften Ersatz zu beschaffen. „Natürlich werden wir da auch ungeplant Gelder investieren, es geht ja nichts anders", sagt Schröder-Heidrich. Doch zunächst müssten die Untersuchungsergebnisse der Sachverständigen abgewartet werden, um auch mögliche Versicherungsansprüche zu klären. Zur möglichen Brandursache lagen am Mittwoch keine näheren Erkenntnisse vor. Wie es genau weiter geht, stehe wohl erst in der kommenden Woche fest.
Wegen des Großbrands konnte der Bauhof am Mittwoch weder Pappe noch Papier annehmen. Alternative Annahmestellen bieten das Entsorgungsunternehmen Tönsmeier in der Westerfeldstraße sowie die AGA in der Orbker Straße an. Die Stadt Detmold bedankt sich bei beiden für die große Hilfsbereitschaft. Der Dank gelte ebenfalls dem Kreis Lippe und den Nachbarkommunen sowie der ABG Lippe.