Horn-Bad Meinberg. „Schatz – mach das weg, schnell!" Viele kennen diesen ultimativen Hilferufe der Liebsten, wenn irgendwo im Haus eine Spinne auftaucht. Dabei handelt es sich in der Regel um kleine Exemplare. Eine ganz andere Größenordnung gibt es bei einer Ausstellung zu sehen, die am Montag, 3. Oktober, Station in Bad Meinberg macht. Alleine der Titel „Lebende Riesenspinnen und Insekten" sagt bereits aus, was da auf die Besucher zukommt. Schon beim bloßen Gedanken daran sträuben sich bei dem ein oder anderen Zeitgenossen die Nackenhaare. Bei einer Phobie reagiert der Körper mit Herzklopfen, Zittern, Schwindel, Schweißausbrüchen oder sogar Atemnot, noch bevor das Bewusstsein überhaupt eine Chance hat, die Situation rational zu erfassen.
Renaldo Neigert aus Bielefeld, der mit seiner Ausstellung nach Bad Meinberg kommt, verspricht, dass das Personal für Fragen und die Begleitung besonders ängstlicher Besucher, die sich ihrer Spinnenphobie stellen möchten, gerne zur Verfügung steht. „Ansonsten heißt es: herzlich willkommen und Vorhang auf."
Als Highlight verspricht der Organisator einen pädagogischen Streichelzoo mit lebenden Spinnen und Insekten. Und natürlich darf auch in Bad Meinberg nicht die größte lebende Vogelspinne der Welt fehlen. Deshalb spricht Renaldo Neigert von „einem unvergesslichen und lehrreichen Erlebnis für Jung und Alt". Die Bad Meinberger Ausstellung ziele darauf ab, dem Betrachter die Lebensweise außergewöhnlicher Spinnen und Insekten nahe zu bringen. Nach wie vor sei Forschern nicht bekannt, wie viele Spinnenarten es tatsächlich auf der Erde gibt. Doch dass die ersten Spinnen schon vor 300 Millionen Jahren den heimischen Planeten bewohnten, sei hinlänglich erforscht und bekannt.
Und auch die Angst vor Spinnen sei so alt wie die Menschheit selbst. Renaldo Neigert will die Besucher mit auf die Reise in das Reich dieser „Ureinwohner" der Erde mitnehmen. „Wir wecken Interesse und vermitteln Grundkenntnisse mit dem Ziel, den Besuchern Angst und Ekel vor diesen faszinierenden Tieren zu nehmen." So sollen die Besucher einen Einblick in das Leben und Verhalten von Spinnen, Skorpionen, Riesentausendfüßlern und seltenen Insekten wie Gottesanbeterinnen, Wandelnde Blätter oder Gespensterheuschrecken im XXL-Format bekommen.
Dabei werden die exotischen Tiere aus aller Welt in eigens hierfür gestalteten Lebensräumen vorgestellt. Attraktiv eingerichtete Terrarien würden dabei mit der passenden Soundkulisse eine besondere Atmosphäre schaffen. So sollen die verkannten Insekten und Spinnentiere nicht als bösartige und bedrohliche Kreaturen gesehen werden. Informative und detaillierte Beschreibungen von Lebensräumen, Lebensgewohnheiten und Beute jedes einzelnen Tieres sowie eine filmische Dokumentation über Vogelspinnen runden die Ausstellung ab und machen sie zu einer kleinen Bildungsreise in das Reich der Gliederfüßler.
Die Ausstellung „Lebende Riesenspinnen und Insekten" im Bad Meinberger Kurtheater ist am Montag, 3. Oktober, in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarten kosten 7 Euro (Erwachsene) und 5 Euro (Kinder ab vier Jahren).