Bad Salzuflen/Kreis Lippe. Immer weniger Kunden am Schalter, immer mehr Kunden, die über das Internet ihre Bankgeschäfte erledigen. Das hinterlässt auch bei der Volksbank Bad Salzuflen Spuren. Sie gibt zum 30. September 2016 ihre kleineren Filialen an der Krummen Weide in Schötmar und in Alverdissen auf.
Dazu kappt die Volksbank die Nachmittags-Öffnungszeiten an den Standorten in Holzhausen-Sylbach, Wüsten, Asemissen, Almena und Langenholzhausen. Diese Geschäftsstellen sind ab Januar 2016 nur noch von 8 bis 13 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet. Am Nachmittag stehen die dortigen Mitarbeiter für zuvor terminierte Beratungsgespräche zur Verfügung.
Die 1903 gegründete Genossenschaftsbank zählt 22.000 Mitglieder und 157 Mitarbeiter. Die Bilanzsumme beträgt 635 Millionen Euro. Aktuell hat die Bank 15 Filialen. Ab Oktober 2016 werden es 13 sein.
Die betroffenen Kunden seien in einem Schreiben über den Schritt und die Hintergründe informiert worden, sagten gestern die Vorstandsmitglieder Richard Christophelsmeier und Matthias Kruse in einem Pressegespräch. Die Kunden der seit rund 45 Jahren bestehenden Filiale an der Krummen Weide in Schötmar werden auf die 500 Meter entfernte Hauptstelle der Volksbank an der Schloßstraße verwiesen – die Alverdisser auf die rund fünf Kilometer entfernte Volksbank in Barntrup.
Auf die Frage, was für nicht so mobile oder ältere Kunden ohne Internetzugang in dem Zusammenhang getan wird, verwies Christophelsmeier auf einen besonderen Service für Alverdissen. Dieser spezielle Kreis könne sich telefonisch an seinen persönlichen Berater wenden, der beispielsweise Bargeld nach Hause bringe. In der dortigen Filiale werden laut Christophelsmeier nur noch rund 20 Ein- und Auszahlungen pro Tag gezählt.
Wegen der Filialschließungen müsse kein Mitarbeiter gehen, betonten beide Vorstandsmitglieder. Die Filialleiterin an der Krummen Weide stehe ebenso vor dem Ruhestand wie die Ein-Mann-Besatzung in Alverdissen. Zwei Mitarbeiter wechseln im Herbst kommenden Jahres zudem in die Hauptstelle.
„85 Prozent der Überweisungen und Lastschriften finden mittlerweile ohne Beleg statt“, betonte Kruse. Werden Standard-Bankgeschäfte immer mehr online abgeschlossen, steige im Gegenzug bei größeren Anlagen der Bedarf nach persönlicher und qualifizierter Beratung, sagte sein Vorstandskollege Richard Christophelsmeier.