Lemgo. Eine kleine, aber feine Meldung vom TBV Lemgo. Lemke und Zieker kommen in den Genuss der neuen Eliteförderung des DHB - und zwei weitere Talente werden in die Jugendnationalmannschaft berufen.
Valentin Schmidt und Dominik Ebner, beide aus der Zuckerstadt Lage stammend, nehmen ab kommenden Montag an einem dreitägigen Lehrgang in der Sportschule Kaiserau teil. DHB-Jugendtrainer "Blacky" Schwarzer werte dies als Belohnung für die guten Leistungen von Schmidt und Ebner sowohl in der A-Jugend-Bundesliga als auch im Drittligateam, zeigt sich TBV-Jugendkoordinator Niels Pfannenschmidt erfreut über die Wertschätzung der engagierten Lemgoer Nachwuchspflege.
Da der Lehrgang gleichzeitig als Bundestrainerfortbildung gilt, werden die beiden Youngsters vor prominenten Experten vorspielen.
Auch Junioren-Nationaltrainer Markus Baur bedient sich im älteren Jahrgang mit Marcel Niemeyer, Julian Possehl, Patrick Zieker, Finn Lemke und Dennis Doden (Reserve) fünf Spielern aus Pfannenschmidts Talentschuppen.
Zieker und Lemke wird mit der Aufnahme in das neue Eliteförderprogramm des DHB zudem eine besondere Ehre zuteil. Denn aus den vier Jahrgängen 1992 bis 1996 wurden bundesweit nur 18 Akteure auserkoren, denen am ehesten der Sprung ins Nationalteam zugetraut wird. Die Installierung des Elitekaders orientiert sich an internationalen Entwicklungstendenzen und verfolgt das Ziel, auf Dauer ein starkes Nationalteam in der Weltspitze zu etablieren. Finn Lemke empfindet die Zugehörigkeit zu dem elitären Zirkel als große Ehre: "Als junger Spieler, der noch nicht so viel vom Handballgeschäft versteht und dem die Kontakte in der Szene fehlen, kann ich von diesem Angebot irre profitieren."
Eine Schlüsselrolle spielen dabei der langjährige Assistent von Bundestrainer Martin Heuberger, der Münchener Wolfgang Sommerfeld, sowie Ex-Bundestrainer Heiner Brand, die als Mentoren für die 18 Auserwählten fungieren.
Auf dem Weg der persönlichen Weiterentwicklung sehen sie bei Lemke Ansätze im psychologischen Bereich sowie auf dem Kraftsektor. "Ich hatte ein paar Probleme im Umgang mit der Langhantel. Da bekomme ich jetzt einen von Experten ausgearbeiteten Individualplan, der rückenschonender ist", verrät Lemke, der es als "optimal" bezeichnet, dass alle Tipps in Absprache mit Dirk Beuchler erfolgen. Durch interne Gespräche innerhalb des Juniorenteams hat der 2,10-Meter-Hüne erkannt, "dass nicht alle Spieler eine so gute Förderung wie wir in Lemgo genießen". Speziell die Talente aus Zweit- und Drittligaklubs hinken hinterher. Daher sind auch Ratschläge in den Bereichen Schule und Beruf begrüßenswert, zumal die duale Karriere als zentraler Bestandteil der Eliteförderung gilt.
Wichtig ist in den Augen von Dirk Beuchler, dass der DHB seine ursprüngliche Rolle überdacht hat "und Vereinen und Spielern selber die Entscheidung überlässt, wer wo wie lange unterschreibt". Finn Lemke: "Ein Mitspracherecht bei einem Vereinswechsel haben die Mentoren nicht. Sie stellen sich auf Wunsch als Ratgeber zur Verfügung, fungieren aber nicht als Berater."
Wenn Dirk Beuchler auf den Elitekader schaut, verspürt er Genugtuung. "Der TBV ist einer der wenigen Klubs, der Talenten die Chance bietet, in der 1. Liga Spielanteile zu bekommen. Das beweist, dass das Scouting von Niels Pfannenschmidt gut funktioniert und die Entwicklung der Spieler Wirkung zeigt." Denn neben Lemke und Zieker kommen nur noch Philipp Weber (Magdeburg) und Julius Kühn (Essen) in der Bundesliga zum Einsatz. Bei den weiteren 14 Akteuren handelt es sich um Dominik Claus (Friesenheim), Paul Drux (Berlin), Simon Ernst (Dormagen), Alexander Feld (Leipzig), Jan Forstbauer (Leutershausen), Timo Kastening (Hannover-B.), Jannik Kohlbacher (Leutershausen), Yves Kunkel (Völklingen), Monas Maier (Kronau), Moritz Preuss (Dormagen), Christopher Rudeck (Flensburg-H.), Felix Storbeck (Hamm), Tim Suton (Saarlouis) und Fabian Wiede (Berlin).(jh)