Lemgo-Hörstmar. Wer von der Lageschen Straße kommend in die Uferstraße abbiegen möchte, hat derzeit schlechte Karten. Kurzfristig musste der Abschnitt bis zur Einmündung des Mühlenweges voll gesperrt werden – umgeleitet wird über die Magdeburger Straße. Der Grund: Das Wohn- und Geschäftshaus an der Einmündung Lagesche Straße/Uferstraße ist einsturzgefährdet.
„Das Haus steht momentan leer. Nun hat ein Statiker festgestellt, dass die Giebelfassade keinen Halt mehr hat und auf die Straße kippen könnte", erklärt Markus Baier, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Bauen der Stadt Lemgo. Die Stadt habe auf diesen Umstand sofort reagieren müssen und die Straße komplett gesperrt.
Die zweite Vollsperrung
Bereits im vergangenen Jahr haben Autofahrer in Hörstmar Umleitungen in Kauf nehmen müssen: Im August hatte die Stadt begonnen, den Regenwasserkanal an der Lageschen Straße zu erneuern. Gut zwei Monate dauerten die Bauarbeiten. Zeitweise wurden die Ortsdurchfahrt Hörstmar und die Kreuzung Uferstraße/Am Berkgkamp voll gesperrt. Im Zuge der Arbeiten wurden dort ebenfalls die Ampelanlage und der Bodenbelag erneuert.Rückblick
Vor ziemlich genau einem Jahr war in einem Anbau des Hauses ein Feuer ausgebrochen. Ein Zeuge alarmierte damals die Rettungskräfte, die das Gebäude durchsuchten. Bewohner fanden sie keine in dem völlig verrauchten Gebäude – einigen Meerschweinchen retteten die Feuerwehrmänner allerdings das Leben: Neun Käfige mit den kleinen Tierchen wurden damals in Sicherheit gebracht.
Das Gebäude war im Anschluss an den Brand nicht mehr zu bewohnen. „Seither hat sich – zumindest was den Außenbereich angeht – hier nichts mehr getan", sagt eine Anwohnerin, die schräg gegenüber wohnt und nicht namentlich genannt werden möchte. Dass der Innenbereich entkernt worden sei habe sie aber mitbekommen.
Laut Markus Baier ein möglicher zusätzlicher Grund für die nun bestehende Gefährdung: „Wurden Balken oder gar Wände entfernt, könnte das die Standsicherheit durchaus weiter beeinträchtigt haben."
Stadt Lemgo fordert schnelle Reaktion
Die Stadt Lemgo habe dem Eigentümer des Hauses nun eine Ordnungsverfügung geschickt. Baier hofft, dass der nun schnellstmöglich darauf reagiert – entweder indem Sicherungsmaßnahmen an dem Gebäude vorgenommen oder aber, indem es letztlich abgerissen werden muss.
„Tut sich von Seiten des Eigentümers nichts, müssen wir weitere Maßnahmen ergreifen", so Baier. Schließlich könne die Straße nicht ewig gesperrt bleiben. „Das möchten wir den Anwohnern nicht zumuten. Vor allem in der Magdeburger Straße, wo die Verkehrsbelastung nun natürlich deutlich ansteigen wird." Fakt ist aber: Solang Gefahr im Verzug ist, bleibt die Uferstraße gesperrt.
Dass nun etwas geschieht, darauf hoffen auch die Anwohner. „Momentan ist ist das Haus schlichtweg kein schöner Anblick. Ob Abriss oder Sanierung – Hauptsache es tut sich jetzt überhaupt mal etwas", fordert die oben genannte Nachbarin.