Bauernmarkt in Bad Meinberg: Viele Beschwerden nach Knöllchen-Aktion

Horn-Bad Meinberg. Auf die LZ-Berichterstattung über Knöllchen für alle Bauernmarkt-Besucher, die entlang der Bundesstraße 239 geparkt hatten , haben sich einige Leser gemeldet und ihre Erlebnisse geschildert.

LZ-Leser Frank Prange bemängelt, dass das Parken auf dem Grünstreifen entlang der Bundesstraße bei früheren Veranstaltungen nicht sanktioniert worden sei. &bdquo;Ohne Ankündigung beziehungsweise Hinweis für die Besucher wurden jetzt plötzlich Knöllchen verteilt, vermutlich am Samstag, da erst am Sonntag vom Verein Flatterband an der Bundesstraße angebracht wurde, um auf das Parkverbot hinzuweisen.“ Ein Hinweis der Stadt an den Bad Meinberg e.V. am Samstag wäre sinnvoller gewesen, anstatt direkt Knöllchen zu verteilen, findet Prange, denn schließlich habe sich der Verein &bdquo;akribisch“ um alles gekümmert. Obwohl Prange selbst keins der Knöllchen über 55 Euro bekommen habe, ärgert ihn das Vorgehen der Stadt. &bdquo;Mit solchen Verhaltensweisen wird das Vertrauen in den Staat weiter sinken“, schreibt er.

Seit vielen Jahren fährt Eberhard Heise mit seiner Frau zum Bauernmarkt und hat dort schon etliche schöne handwerkliche Dinge erworben. &bdquo;Wir haben immer an der B239 geparkt und nie ein Knöllchen bekommen“, erzählt der Oerlinghauser. Schließlich behindere man den Verkehr dort nicht. Über den Strafzettel über 55 Euro waren beide richtig geschockt. Heise fragt sich, warum die Stadt dort keine Parkverbotsschilder aufgestellt hat und ob sie sich mit den Geldern bereichern wolle. &bdquo;Ich weiß nicht, ob wir nochmal [zum Bauernmarkt] hinfahren werden“, sagt Heise aufgrund der gemachten Erfahrungen.

Beschwerde: Knöllchen verteilen statt Freude über viele Besucher Im LZ-Postfach landete ebenfalls die Kopie einer Beschwerde an das Ordnungsamt. &bdquo;Es stand nirgendwo ein Schild Parken verboten“, heißt es darin. &bdquo;Weder am Kreisel unten am Dortmunder Eck noch auf der anderen Seite Richtung Tankstelle Elan.“ Es kämen einmal im Jahr so viele Menschen nach Bad Meinberg und die Stadt verteile Knöllchen. &bdquo;Echt traurig. Anstatt dankbar zu sein.“ Die Stadt hatte argumentiert, dass Parkverbotsschilder nur dann aufgestellt würden, wenn das Parken nicht ohnehin durch die Straßenverkehrsordnung verboten sei. Dem widerspricht der Beschwerdeführer: &bdquo;Es war nicht ersichtlich, dass man gegenüber dem Busbahnhof an der B239 nicht parken darf. Ein Verkehrsteilnehmer durfte aufgrund der Beschilderung davon ausgehen, dass das Parken außerhalb der angegebenen Verbotszeiten (also insbesondere am Samstag) zulässig war. Wäre das Parken ohnehin unzulässig gewesen (aufgrund einer bestehenden Verkehrsregelung), hätte die zusätzliche Beschilderung keinen Regelungszweck und wäre somit entbehrlich.“

Besucher Klaus Blechner weist darauf hin, dass nicht nur entlang der B239 Knöllchen verteilt worden sind. &bdquo;Das Ordnungsamt der Stadt Horn-Bad Meinberg hat offenbar die Gelegenheit am Schopfe gepackt und in großzügiger Weise alle Pkw ,registriert’, die im Bereich der Innenstadt Bad Meinbergs kaum verkehrswidrig abgestellt waren“, schreibt er. Er habe sein Auto in der Parkstraße auf Höhe des ehemaligen Hotels &bdquo;Sturhann“ parallel zum Bauzaun abgestellt und fand bei der Rückkehr ein Knöllchen unter dem Scheibenwischer - nicht aber an den Fahrzeugen in der Reihe dahinter. &bdquo;Da der ehemalige Bürgersteig durch den Bauzaun zugestellt war, hieß der Vorwurf des Ordnungsamtes trotzdem, dass ich möglichen Fußgängern oder Rollstuhlfahrern behindernd im Wege gestanden sein soll“, ärgert er sich und kündigt an, den Rechtsweg zu beschreiten, sollte das Ordnungsamt keine Einsicht zeigen.

Knöllchen auch Thema bei Ratssitzung Auch bei der Einwohnerfragestunde in der jüngsten Ratssitzung waren die verteilten Knöllchen ein Thema. Ein Einwohner zeigte sich enttäuscht vom Vorgehen der Stadt und vermutete, dass dadurch das Vertrauen ins Ehrenamt zerstört worden sei. Der Einwohner hatte vorher auch an die LZ geschrieben. Die Straße sei trotz der beidseitig auf dem Grünstreifen parkenden Autos frei geblieben, schreibt er. &bdquo;Keine Hemmnisse für die Blaulicht-Fraktion.“ Es gehe eben nicht um das vorhandene Parkkonzept des Bad Meinberg e.V., dass dort keine Parkflächen auswies. Es gehe auch nicht um die vorhanden Wegweiser zu den ausgewiesenen Parkplätzen. Aber: &bdquo; Was hätten Sie gemacht, wenn Sie auf dem Weg zu den ausgewiesenen Parkplätzen an einer freien Parkbucht hier an der B239 vorbeigekommen wären?“, fragt er. Die Regelung, dass auf Grünstreifen nicht geparkt werden dürfe, sei vielen nicht bekannt. &bdquo;Und ohne das Eingreifen von Bad Meinberg e.V. und Bürgermeister nach den Erfahrungen vom Samstag wären auch am Sonntag beide Seitenstreifen von Besuchern vollgeparkt worden. Warum? Weil sie es aus den Vorjahren so kannten!“

Weil nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre davon ausgegangen werden musste, dass wieder entlang der Bundesstraße geparkt werden würde, man dies nun aber nicht mehr dulden wolle, dann wäre eine entsprechende Information an den Veranstalter normal, schreibt der Einwohner der LZ.

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