Leopoldshöhe-Asemissen (qdt). Radio hören ist einfach: Knopf drücken und los geht es. Welche Arbeit jedoch dahinter steckt, dies entdecken derzeit Grundschüler aus Asemissen. Sie erstellen in einer Projektarbeit ein Radioprogramm.
Als Thema haben sich die Kinder der offenen Ganztagsschule (OGS) Rettungsdienste ausgesucht. „Wir haben uns vor den Ferien einmal getroffen und mögliche Inhalte für Reportagen besprochen“, erklärt Erzieherin Sina Elkenkamp, die das Projekt leitet. Polizei und Feuerwehr seien bereits in der Schule behandelt worden. Der Vater eines Kindes arbeitet bei einem Rettungsdienst in Bielefeld, wodurch die Wahl schnell entschieden war.
Durch den Kontakt durften die elf Schüler der dritten und vierten Klasse in der ersten Ferienwoche die Wache besuchen und sich alles ansehen. Hier drehten sie eine Reportage. In dieser berichten sie über die Ausstattung eines Rettungswagens und probierten dafür Erste Hilfe aus.
Wie die Profis vom „echten“ Radio gingen sie auch mit Mikrofon und Aufnahmegerät ausgerüstet auf die Straße und machten eine Umfrage. Dabei wollten sie von den Befragten wissen, ob diese schon mal einen Krankenwagen gebraucht hätten, was sie tun würden, wenn sie einen Verletzten sehen und wie lange ihr letzter Erste-Hilfe-Kursus her sei.
„Die Kinder hatten überhaupt keine Scheu, auf die Menschen zuzugehen und auch die Angesprochenen waren meistens gerne bereit mitzumachen“, berichtet Elkenkamp. Ferner statteten die kleinen Reporter Radio Bielefeld einen Besuch ab, um bei einer Führung zu lernen, wie bei einem Radiosender gearbeitet wird.
„Am meisten gefällt es mir ins Mikrofon zu sprechen“, verrät Leonie. „Ich wollte schon lange mal sehen, wie Radio gemacht wird“, berichtet dagegen Valentin. Derzeit schreiben die jungen Nachwuchs-Redakteure noch an einem Hörspiel für ihr Programm, nachdem sie die Musik schon ausgewählt haben.
Die Projektarbeit ist Teil der Weiterbildung zur pädagogischen Fachkraft im offenen Ganztag von Sina Elkenkamp und stellt ihre Abschlussarbeit dar. Unterstützung bei der Koordination der Radiogruppe bekommt sie von Medienpädagogin Kristina Henze vom Bielefelder Jugendring. „Wir haben bei uns schon öfter solche Gruppenarbeiten gemacht und sie ins Radio gebracht“, erzählt sie.
Das Programm soll am 3. Mai nächsten Jahres ab 18.04 Uhr beim Jugendradio „Kurzwelle“ auf der Frequenz von Radio Bielefeld (UKW 98,30 Megahertz) übertragen werden.