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Patientenversorgung

Klinikum Lippe gründet Lungenemphysem-Zentrum

Kreis Lippe. Das Klinikum Lippe baut seine Expertise im Bereich der Lungenmedizin aus und gründet ein eigenes Lungenemphysem-Zentrum am Standort Lemgo. Mit diesem Schritt reagiert das Klinikum auf die steigende Zahl von Patientinnen und Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und Lungenemphysem – Erkrankungen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die zähle zu den häufigsten und belastendsten Atemwegserkrankungen.

„Das Lungenemphysem-Zentrum Lippe wird moderne Diagnostik, spezialisierte pneumologische Expertise und innovative Therapieformen bündeln“, schreibt das Klinikum. Eine zentrale Rolle spiele dabei die interventionelle und minimalinvasive, operative Lungentherapie. Ein Beispiel sei die Ventilimplantation, bei der durch das Einsetzen kleiner Ventile überblähte Lungenabschnitte entlastet werden. So verbessere sich die Lungenfunktion, die Atemnot nehme ab, und viele Betroffene gewännen ein deutliches Plus an Lebensqualität zurück.

Auf Epidemien vorbereitet

Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse: „Das Klinikum Lippe sieht die Lungenmedizin als einen seiner zentralen medizinischen Schwerpunkte. Die Gründung des Lungenemphysem-Zentrums Lippe ist daher ein logischer Schritt, um die Versorgung im Kreis Lippe und für die angrenzenden Regionen weiter auszubauen und frühzeitig auf demografische und epidemiologische Entwicklungen zu reagieren.“

Der Klinikstandort Lemgo vereine bereits heute ein breites Spektrum an Fachdisziplinen, die für die Behandlung schwerer Lungenerkrankungen entscheidend seien. Dazu zählen: die Klinik für Pneumologie, die Klinik für Thoraxchirurgie, das Lungenkrebszentrum Lippe, die zertifizierte Weaning-Einheit für langzeitbeatmete Patientinnen und Patienten sowie das Schlaflabor, das Schlafapnoe und andere schlafbezogene Atmungsstörungen diagnostiziert und behandelt.

Behandlung gelingt nur im Zusammenspiel

„Mit dem Lungenemphysem-Zentrum Lippe schaffen wir eine spezialisierte Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, deren Erkrankung eine moderne, hoch spezialisierte Therapie benötigt“, sagt Dr. Hagen Vorwerk, Direktor der Klinik für Pneumologie. „Die Ventiltherapie ist dabei ein wichtiger Baustein, der vielen Menschen ermöglicht, ihren Alltag wieder aktiver und selbstbestimmter zu gestalten.“

Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und Leiter des Lungenkrebszentrums Lippe, ergänzt: „Die Behandlung von schweren Lungenerkrankungen gelingt nur im Zusammenspiel. Pneumologie, Thoraxchirurgie, Radiologie und Rehabilitationsmedizin arbeiten im Lungenemphysem-Zentrum Lippe in Lemgo eng und strukturiert zusammen. Das Zentrum reiht sich bewusst in unsere erfolgreiche Netzwerkstruktur ein – als weiterer Baustein für eine hochspezialisierte, zukunftsorientierte Lungenmedizin für Lippe und die Region.“

Enge Kooperation mit anderen Kliniken

Das Lungenkrebszentrum Lippe wurde im Jahr 2024 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Es bilde die Grundlage für eine umfassende Versorgung von Patienten mit Tumorerkrankungen der Lunge, schreibt das Klinikum. Darüber hinaus bestünden im Rahmen des Lungenkrebszentrums Lippe–Weserbergland enge Kooperationen, unter anderem mit Facharztpraxen in Hameln sowie mit den Agaplesion-Krankenhäusern in Bad Pyrmont und Schaumburg.

Feste Kooperationspartner sind auch Expertinnen und Experten aus den Bereichen Psychoonkologie, Ernährungsberatung, Schmerztherapie, Sozialdienst und Seelsorge sowie die Selbsthilfegruppe Lungenkrebs. Ein enger fachlicher Austausch bestehe ebenso innerhalb des Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld mit dem neu zertifizierten „Ostwestfälisches Lungenkrebszentrum Ev. Klinikum Bethel – Bielefeld | Klinikum Gütersloh“.

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