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Darum hält der BUND den Flughafen Paderborn für überflüssig

Auch der Flughafen Paderborn/Lippstadt ist laut einer BUND-Studie überflüssig

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Laut der BUND-Studie sind die Regionalflughäfen in NRW überflüssig. Davon betroffen ist auch der Flughafen Paderborn/Lippstadt in OWL. - © DPA
Laut der BUND-Studie sind die Regionalflughäfen in NRW überflüssig. Davon betroffen ist auch der Flughafen Paderborn/Lippstadt in OWL. (© DPA)

Düsseldorf (dpa). Die Umweltorganisation BUND hält die vier Regionalflughäfen in Nordrhein-Westfalen für überflüssig. Die Airports Dortmund, Paderborn/Lippstadt, Niederrhein/Weeze und Siegerland seien „chronisch defizitär“ und würden nur durch Subventionen am Leben gehalten, sagte BUND-Luftverkehrsexperte Werner Reh am Freitag in Düsseldorf. Sie hätten „keine Chance auf Wirtschaftlichkeit“ und verbuchten sinkende Flugbewegungen und Passagierzahlen. Auch in Münster/Osnabrück gingen die Passagier- und Flugbewegungen zurück. Die Landesregierung müsse ein Konzept für den Abbau der Überkapazitäten in NRW vorlegen.

Der Flughafenverband ADV sprach von „unhaltbaren Einlassungen des BUND“ und betonte, Dortmund, Paderborn/Lippstadt, Niederrhein/Weeze und Münster/Osnabrück seien „unverzichtbar für den Wirtschaftsstandort“. „Durch ihre Zubringer- und Entlastungsfunktion ergänzen sie sinnvoll die beiden Großflughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn“, sagte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.

Dem BUND zufolge sollten Kurzstreckenflüge stärker auf die Schiene verlagert werden. „Von heute auf morgen“ könnten 50 000 Flüge mit sechs Millionen Passagieren durch Bahn-Verkehr ersetzt werden, ohne Zeit- und Komfortverlust für die Reisenden. Die meisten innerdeutschen Flugziele von Düsseldorf oder Köln/Bonn aus seien mit einem ICE binnen vier Stunden erreichbar.

Für die Grünen enthalten die BUND-Vorschläge „wichtige Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik“. „Flugreisen sind die mit Abstand klimaschädlichste Form des Reisens“, sagte Arndt Klocke, der Verkehrsexperte der Fraktion. „Wenn jährlich tausende Flüge aus NRW nach Amsterdam, Frankfurt oder Hamburg gehen, ist das ökologisch eine Katastrophe. Deswegen wollen wir gerade bei Kurzstrecken mehr Verkehr auf der Schiene.“ Statt die NRW-Regionalflughäfen weiter mit Steuergeldern zu subventionieren, brauche es mehr schnelle ICE-Verbindungen.

Der BUND forderte, die Subventionen für die Regionalen bis 2024 auf Null zurückzuführen. „Der Wildwuchs der Regionalflughäfen“ führe zu „ruinöser Konkurrenz“. NRW sei zu einem „Flugzeugträger für Billigflieger“ geworden. Das im Koalitionsvertrag angekündigte neue Luftverkehrskonzept müsse Rot-Grün nun endlich angehen und dabei auch den Lärmschutz verbessern.

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