Die Musikhochschulen Detmold und Odessa kooperieren

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Rückblick auf schönere Zeiten: Der ukrainische Countertenor Stanislav Tsema in der Rolle des Alkid in gleichnamiger Oper von Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski bei der Premiere 2021 am Lemberger Nationaltheater. Nun nimmt er an dem Projekt "Ukraine digital" teil und profitiert vom Wissen der Detmolder Tonmeister. - © TeL.:0967445868
Rückblick auf schönere Zeiten: Der ukrainische Countertenor Stanislav Tsema in der Rolle des Alkid in gleichnamiger Oper von Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski bei der Premiere 2021 am Lemberger Nationaltheater. Nun nimmt er an dem Projekt "Ukraine digital" teil und profitiert vom Wissen der Detmolder Tonmeister. (© TeL.:0967445868)

Detmold. Seit dem Sommersemester kooperiert die Hochschule für Musik (HfM) Detmold mit der Nationalen Musikakademie (NM) Odessa.

Im Rahmen dieser Kooperation werden Projektmittel aus dem DAAD-Programm „Ukraine digital“ eingesetzt, um Musikstudenten in Odessa in Krisenzeiten zu unterstützen. Sie bekommen in einer Workshop-Reihe zum Thema Audio- und Videoproduktion Unterricht bei Studenten des Tonmeisterinstituts. Die HfM Detmold schildert die Hintergründe.

Stanislav Tsema (26) ist Countertenor und war dem Bericht zufolge erfolgreicher Gastsolist am Lemberger Nationaltheater und habe einige Wettbewerbe gewonnen. Studiert hat er an der NM Odessa, der ältesten Musikhochschule in der Ukraine. Genauso wie sein Kommilitone Oleksii Volvak (23), der sich im letzten Semester seines Bachelorstudiums im Hauptfach Klavier befand, als der Krieg in der Ukraine ausbrach.

Online-Lehre in Krisenzeiten

Mitglieder des DAAD-Projekts: Professorin Dr. Iryna Cherniaieva (Ukrainische Gastwissenschaftlerin), Professor Dr. Aristotelis Hadjakos (Projektleiter „Ukraine digital“), Maksym Semeriuk (Studentische Hilfskraft), Nicole Plöger (Verwaltung, HfM), Sascha Etezazi (Tonmeister), Dmytro Karpus (Studentische Hilfskraft) sowie Benedikt Jäger und Jasper Klein (beides Tonmeister, von links). - © HfM Detmold/Plettenberg
Mitglieder des DAAD-Projekts: Professorin Dr. Iryna Cherniaieva (Ukrainische Gastwissenschaftlerin), Professor Dr. Aristotelis Hadjakos (Projektleiter „Ukraine digital“), Maksym Semeriuk (Studentische Hilfskraft), Nicole Plöger (Verwaltung, HfM), Sascha Etezazi (Tonmeister), Dmytro Karpus (Studentische Hilfskraft) sowie Benedikt Jäger und Jasper Klein (beides Tonmeister, von links). (© HfM Detmold/Plettenberg)

Es ist Dienstag, 16 Uhr. Tonmeisterstudent und Projektmitarbeiter Benedikt Jäger beginnt zusammen mit seinen Kollegen Sascha Etezazi und Jasper Klein die Videokonferenz. Zugeschaltet sind 60 Studenten der NM, darunter auch Stanislav Tsema und Oleksii Volvak. Das Thema: Online-Lehre in Krisenzeiten. Zwischendurch bricht immer wieder die Verbindung zu den Studenten ab.

Alle hören gebannt zu, wie Benedikt Jäger seine Kenntnisse im Bereich der Audio- und Videoproduktion an die ukrainischen Studenten weitergibt. Die Lehreinheit ist Hauptbestandteil eines kürzlich bewilligten DAAD-Antrags im Förderprogramm „Online-Lehre im künstlerischen Unterricht unter Krisenbedingungen an Musikhochschulen.“

180 Studenten in Odessa werden gefördert

Die Umsetzung erfolgt durch das Ressort "Wissenschaft und Digitalisierung" des Prorektors Professor Dr. Aristotelis Hadjakos (HfM), der die Ausführung der Workshops in die Hände der drei erfahrenen Tonmeister legt. Sie vermitteln den ukrainischen Studenten, wie sie Aufnahmen ihrer Musik anfertigen und wie sie diese effektiv im Online-Unterricht einsetzen können. Aus den DAAD-Mitteln seien dafür hochwertige Mikrofone angeschafft worden, die den insgesamt 180 Studenten in Odessa, die zusätzlich bis Jahresende mit einem monatlichen Online-Stipendium von 200 Euro bedacht werden, zur Verfügung gestellt werden.

„Der Kurs bildet nicht nur ein Angebot, sondern ist fester Bestandteil des Studiums“, erläutert Professorin Dr. Iryna Cherniaieva. Sie ist Vizerektorin für Bildung und Internationale Beziehungen der Hochschule in Odessa, seit April 2022 auf Initiative des Detmolder Hochschulrektors Professor Dr. Thomas Grosse und – begünstigt durch Forschungsstipendien der Phoenix Contact Stiftung und der Volkswagenstiftung – als Gastwissenschaftlerin in Detmold tätig.

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