Detmold. Ein kunstreiches Jubiläumsjahr neigt sich für die Lippische Gesellschaft für Kunst (LGfK) dem Ende entgegen. Mit der Finissage der Ausstellung „Jahre, Tage“ – Katharina Hinsberg und Studierende der HBKsaar – im Lemgoer Eichenmüllerhaus schließt das umfangreiche Ausstellungsjahr der LGfK ab. „Es war ein gigantisches Programm, das wir als ausschließlich ehrenamtlich arbeitender Kunstverein umgesetzt haben“, so die Vorsitzende Almut Schmersahl. Rückblickend hat die LGfK zu ihrem 50jährigen Bestehen von April bis Dezember diesen Jahres insgesamt sieben Ausstellungen, einen Festvortrag von Tony Cragg und eine Diskussionsrunde zum Thema „Kunstfreiheit- Messlatte für Demokratie?“ realisiert, hat mit den Kulturträgern und Musikensembles der Region kooperiert, darunter Ensemble Horizonte, Hochschule für Musik Detmold, Literaturbüro OWL, Landestheater, Lippisches Landesmuseum und Weserrenaissance-Museum. In fünf verschiedenen Ausstellungsräumen wurden Werke international bekannter KünstlerInnen präsentiert und auch der Kunstnachwuchs erhielt bei zwei Gruppenausstellungen ein Forum. Kunst ist ein Lebensmittel - unverzichtbar „Vor allem in diesen krisenbewegten Zeiten sind die Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit Kunst, ihren Zeitbezügen, kritischen Sichtweisen, und ihrer oftmals berührenden Schönheit Seelenbalsam für unsere derzeit angespannten Gemüter. Ohne die unermüdlich tätigen Hände unserer Vorstands- und Beiratsmitglieder, hätten wir die Ausstellungen und Veranstaltungen in diesem Umfang und der Qualität nicht verwirklichen können“, sagt Almut Schmersahl, die für das ehrenamtliche Engagement vieler Mitglieder der LGfK im Einsatz für die Kunst dankbar ist. „Kunst ist schön, macht aber auch viel Arbeit“, zitiert Schmersahl schmunzelnd das angebliche Bonmot Karl Valentins. Von Werkauswahl, über das Kuratieren der einzelnen Ausstellungen, bis hin zu dem immer aufwändigen und kostenintensiven Prozedere des Transportes aus allen Ecken Deutschlands die Kunstwerke unversehrt nach Lippe zu transportieren. Dazu all jene Tätigkeiten, die hinter den Kulissen einer Ausstellungsvorbereitung und Durchführung ablaufen. Alles, um der zeitgenössischen Kunst einen angemessenen Platz zu bieten und sie fernab der großen Museen und namhaften Galerien, in denen sie sonst zu sehen ist, nach Lippe zu holen. Die 300 Seiten umfassende Publikation „50 Jahre Lippische Gesellschaft für Kunst – 50 Jahre Bildende Kunst für Lippe“ vermittelt jedem Lesenden anschaulich die Aufgaben eines Kunstvereins und ihre Umsetzung in die Tat. Die Ehrenamtler der LGfK setzen sich bereits zu Ende des Jubiläumsjahres engagiert für das nächste ein und verfolgen mit Elan das Ziel, der zeitgenössischen Kunst weiterhin einen gebührenden Platz in der Region Lippe einzuräumen. 5000 Besucher kamen Für die Vorsitzende war aller Aufwand lohnenswert; resümierend ist das Jubiläumsjahr zum 50jährigen Bestehen der LGfK mehr als geglückt. Internationale Kunststars wie Tony Cragg, Karin Kneffel oder Klaus Staeck waren zu Gast, gefeierte Künstlerinnen wie z.B. Josepha Gasch-Muche, Vivian Greven, Mona Ardeleanu und Friederike von Rauch stellten aus. Die Ausstellungen lockten insgesamt etwa 5.000 Besucher an. Zusatzveranstaltungen wie der Festvortrag von Tony Cragg und der Kulturtalk mit u.a. Prof. Andreas Voßkuhle (Präsident des Bundesverfassungsgerichts a.D.) waren ausverkauft. „Dabei ist der direkte persönliche Kontakt zu den namhaften aber auch den nicht so bekannten KünstlerInnen ein enormes Privileg“, das der Kunstverein seinen BesucherInnen ermöglicht. Dass in diesem für die LGfK besonderen Jahr ein solch umfangreiches Kunst- und Ausstellungsprogramm überhaupt gestemmt werden konnte, ist vor allem den wohlwollenden und großzügigen Förderern des Kunstvereins zu verdanken. Dem guten Ruf der LGfK über die Grenzen der Region Lippes hinaus ist es zu danken, dass neben vielen regionalen Sponsoren und privaten Spendern auch das Land NRW und der LWL Fördermittel im höheren 5-stelligen Euro-Bereich zur Verfügung stellten. Last but not least ist die LGfK dem Haus Lippe dankbar, dass sich im Schloss Detmold zeitgenössische Kunst mit der Bau- und Kunstgeschichte der Vergangenheit in dieser einmaligen räumlichen Atmosphäre begegnen und ein Spannungsfeld miteinander bilden können. Die Finissage zur Ausstellung „Jahre, Tage“ und damit das Ende des Ausstellungsjahres 2022 läuft am Sonntag, 11. Dezember in der Städtischen Galerie Eichenmüllerhaus in Lemgo ab 11.30 Uhr. Die Ausstellung verhandelt künstlerische Ansätze zwischen Professorin Katharina Hinsberg und Studierenden ihres Ateliers für Konzeptuelle Malerei der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Einige KünstlerInnen und Beiratsmitglieder sind anwesend und stehen zum Gespräch zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.