
Detmold. Ihre schauspielerische Visitenkarte hat sie am Landestheater schon abgegeben: Natascha Mamier war in „Schwiegermuttis Waterloo“ im Hoftheater zu sehen und gab eine Lesung mit Texten von Henriette Dushe.
Natascha Mamier ist in dieser Spielzeit neu im Ensemble. „Schon im Kindergarten wollte ich Schauspielerin werden. Aber ich habe mich nie getraut, das zu sagen“, erinnert sich Natascha Mamier, die 1982 in Hannover geboren wurde. Lehrerin, Journalistin: Das waren Berufswünsche, die ihr – das war dann schon während ihrer Schulzeit – geeigneter schienen, sie offiziell ins Feld zu führen. Bis sie mit 16 Jahren das Theater spielen in einer Schulaufführung ausprobierte. Ein Erlebnis, das direkt zum Entschluss führte: Die Schauspielerei sollte zu ihrem Beruf werden.
Von 2002 bis 2006 studierte Natascha Mamier also Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Schon während dieser Zeit agierte sie in diversen Produktionen am Schauspiel Leipzig. Nach Ihrem Studium war sie freischaffend tätig, unter anderem am „neuen theater“ Halle sowie am Theater Osnabrück – dort arbeitete sie erstmals mit dem neuen Detmolder Schauspieldirektor Martin Pfaff zusammen. Zuletzt war sie fest am Thalia Theater Halle engagiert. „Ich mag das, fest in einem Ensemble zu sein. Das gibt die Möglichkeit, kontinuierlich mit Menschen zu arbeiten, so dass sich das Zusammenspiel entwickeln kann“, sagt die Schauspielerin.
In Detmold ist Natascha Mamier demnächst als Marthe Schwerdtlein in Goethes „Faust“ zu erleben – Premiere ist am 2. Oktober. „Ein Rollendebüt für mich“, erzählt sie. „Der ,Faust ist bislang immer an mir vorbeigegangen.“ Darüber war sie auch bis dato nicht besonders traurig. „Ich hatte da so meine Vorurteile. Und speziell mit den Frauenfiguren habe ich mich bislang sehr schwer getan.“ Bei der Beschäftigung mit dem Stoff im Hinblick auf die Detmolder Inszenierung stellte sie jedoch fest: „Da geht es gar nicht in erster Linie um einen alten Mann, der um seine eigenen Probleme kreist. Im Gegenteil: Das ist eine Liebesgeschichte, die sich durchaus auf heute übertragen lässt.“
Generell mag Natascha Mamier die Klassiker. „Schiller ist großartig“, sagt sie. „Da ist jede Rolle eine Herausforderung.“ Sie hat zudem ein Faible für die Komödie – und wenn sie sich zwischen Bühne und Film entscheiden müsste, wäre der Fall klar. „Die Bühne ist mein Ding. Jede Vorstellung ist einzigartig. Und ich mag den Kontakt mit dem Publikum, du bekommst sofort eine Reaktion.“
Eingelebt hat sie sich in Detmold bereits bestens. „Das ist eine ganz schöne Stadt. Klein, aber man kann gut shoppen – und wunderbar mit dem Hund spazieren gehen“, sagt Natascha Mamier. Und neben der neuen Theaterbühne wird sich die Schauspielerin nun noch ein ganz anderes Feld neu erobern müssen. „Wir haben jetzt zum ersten Mal einen Garten“, erzählt sie lachend. „Wir müssen also lernen, Blumen zu pflanzen und Bäume zu beschneiden.“
Einige Impressionen: www.actorsdemo.de/natascha-mamier