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„Cinderella“ bringt Farbe auf die Bühne

Barbara Luetgebrune

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Kostümdesign für die Ballet-Inszenieruing von Cinderella am Detmolder Landestheater. - © Repo: LZ
Kostümdesign für die Ballet-Inszenieruing von Cinderella am Detmolder Landestheater. (© Repo: LZ)

Detmold. Das Detmolder Landestheater will mit dem Ballett nach Musik von Sergej Prokofjew Unterhaltung für die ganze Familie bieten. Regisseur Richard Lowe setzt auf Comedy, Slapstick – und auf die Liebe.

Information
Die Einführungsmatinee beginnt am Sonntag, 11. Oktober, um 11.30 Uhr im Sommertheater.

Tickets gibt es direkt beim Landestheater unter 05231-974803 oder auf www.erwin-event.de

Aschenputtel, Cinderella, Cenerentola: Viele Namen hat die Märchenfigur – und jedes Kind kennt sie. Im Landestheater kommt „Cinderella“ jetzt als Ballett für die ganze Familie auf die Bühne. Premiere ist am Freitag, 16. Oktober.

Es sei einer der ältesten überlieferten Märchenstoffe, berichtet Musiktheater-Dramaturgin Elisabeth Wirtz. „Alle Versionen unterscheiden sich ein bisschen voneinander. Aber immer geht es um eine verkannte Person, die endlich die Chance bekommt, sich im wahren Licht zu zeigen.“ Und: Der Aufstieg von Aschenputtel aus ihrem „Putzlumpen“-Dasein zur Märchenprinzessin, sei ein Traum, den viele – speziell kleine Mädchen, versteht sich – träumten.

Das Märchenhafte des Stoffes betont auch Regisseur und Choreograph Richard Lowe in seiner „Cinderella“-Inszenierung nach Musik von Sergei Prokofjew. Aber: „Ein weiterer Schwerpunkt meiner Inszenierung sind Comedy- und Slapstick-Elemente“, sagt der Detmolder Ballett-Direktor, der das Stück schon einmal vor 13 Jahren am Landestheater inszeniert hat. Dem gegenüber hat er die Inszenierung nun ausgebaut – personell zum Beispiel. „Es gibt jetzt zusätzlich die Mutter des Prinzen und ein Faktotum der Familie. Das gibt mir die Möglichkeit, mehr Liebesgeschichten zu erfinden, die ich immer so schön finde.“ Richard Lowe lacht. Dazu kommen besagte Slapstick-Elemente, die sich in den Figuren von Cinderellas Stiefmutter und ihren beiden Stiefschwestern spiegeln.

Die Erzählung folge eher der französischen Linie des Stoffes – heißt: Es gibt keine Tauben, keinen Kamin, keine Asche, dafür einen Prinzen, der in der Kleidung seines Dieners auf Brautschau geht. In Verbindung mit den weiteren Liebesgeschichten, die Lowe eingeflochten hat, bedeutet das: „Im Ball-Bild haben wir lauter Liebende, die auf der Suche nach ihrem Auserwählten sind. Ein Reigen von Menschen, die einander suchen – aber immer unter falschen Voraussetzungen“, sagt Elisabeth Wirtz.

Das Bühnenbild von Petra Mollérus bietet das geeignete Setting für diese Suche: Es hat jede Menge Türen, durch die die Liebenden einander folgen. Die Kostüme hat sie – nicht zuletzt mit Blick auf die Familien mit Kindern, an die sich die Produktion auch richtet – kunterbunt gestaltet. „Zum Teil sind die Farben den einzelnen Personen zugeordnet. Und generell greife ich den Comedy-Charakter der Inszenierung auf“, sagt die Ausstatterin.

Die Musik zu dem bunten Treiben kommt von Sergej Prokofjew und wird gespielt vom Symphonischen Orchester des Landestheaters unter Leitung von Mathias Mönius. „Sie hat weite Melodiebögen, aber auch Ironie und Groteske und natürlich Walzer. Es ist eine sehr einprägsame Musik“, sagt Mönius. Das Orchester spiele in großer Besetzung, mit Harfe, Celesta und Tuba.

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