Detmold. In fünf multimedialen Installationen haben Studierende der Fächer Kompositon, Innenarchitektur und Szenografie Konzepte entwickelt, Klang, Bild und Raum zu verbinden. Die Ergebnisse sind in einer Vernissage unter dem Titel "Raumverstärker" im Konzerthaus der Musikhochschule präsentiert worden.
Wie sich diese Parameter gegenseitig beeinflussen ist in einem Kooperationsprojekt der Hochschule für Musik Detmold mit der Hochschule OWL unter Leitung von Prof. Örjan Sandred erforscht worden. Mit rund 100.000 Euro fördert der Deutsche Akademische Auslandsdienst den gemeinsamen Gastlehrstuhl "Residence Detmold for Sound, Image and Space Design".
Der schwedische Musiker und Komponist Prof. Örjan Sandred von der University of Manitoba in Canada zeichnet sich durch die Entwicklung und Anwendung von neuen Kompositionsmethoden mit live gespielter Elektro-Musik und Videokunst aus.
Bereits vor dem Betreten des Konzerthauses weckte die Installation "Robell" von Eva Gutsmann und Ole Jana den Spieltrieb. "Robell" ist eine rotierende Glocke (Bell), ähnlich einer Seilzugklingel. Jeder Zug am Seil generiert unterschiedliche Computerklänge.
Das "Painterophon" von Johanna Flachsenberg, Marina Schlagintweit und Sebastià V. Amengual Gari vertonte den Malvorgang eines Bildes. Der Maler wird zum Musiker.
Der "Reaktionsraum" von Lisa Bonnekoh und Xavier Gari vereinte Bewegung, Raum und Klang. Sensoren reagierten auf Bewegungen und Menschen auf die Klänge. Verena Solle und Dariya Maminova zeigten die Entwicklung "Vom Punkt zum Raum".
Im anschließenden "Wave Filed Synthesis Concert" erklangen Kompositionen, die sich der Wellenfeldsynthese des Konzerthauses widmen. Die Uraufführung "Konzert für Konzerthaus" von Örjan Sandred verarbeitet Publikumsgeräusche wie Plappern, Schuhtrampeln, Gelächter und Einlasssignal in abstrakter symphonischer Klangmalerei.
Die Uraufführung "Through The Shadow" von Ehsan M. Fard, Banu Sahin und Martha Hoppe schuf ein Gesamtkunstwerk aus Ton, Licht und Schatten. Perkussionistin Evelin Genova spielte ein Stück ein, das anschließend digital verfremdet wurde. Ein Masken-Schattenspiel war mit Klängen gekoppelt. Max Hundelshausen führte die Klangregie am Mischpult als Teil seines Masterabschlusses und ließ den Sound durch den Raum wandern. "Stethoskopia" komponierte Hundelshausen 2015 zum Thementag "Musik &Natur".
Die visuellen Projektionen konnten das Distanzproblem elektronischer Musik, wo der Vorgang der Tonerzeugung für den Hörer verborgen bleibt, teilweise einfangen.