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Detmolder Sommerakademie lädt am Samstag, 23. Juli, zum Konzert

Am Samstag, 23. Juli, finden die Konzerte im Konzerthaus statt. Lisanne Traub nimmt zum zweiten Mal an dem Angebot der Musikhochschule zur Talentförderung teil

Barbara Luetgebrune

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Proben fürs Abschlusskonzert: Lisanne Traub hat während der Sommerakademie Unterricht bei Dozent Benedikt Seel. - © Barbara Luetgebrune
Proben fürs Abschlusskonzert: Lisanne Traub hat während der Sommerakademie Unterricht bei Dozent Benedikt Seel. (© Barbara Luetgebrune)

Detmold. Fitte Fagottisten brauchen schnelle Finger und eine schnelle Zunge. Beides attestiert Dozent Benedikt Seel Lisanne Traub. Die 16-Jährige aus Neckarsulm ist eines der musikalischen Nachwuchstalente, die an der zwölften Auflage der Detmolder Sommerakademie teilnehmen, zu der die Hochschule für Musik jeweils die ersten und zweiten Bundespreisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert" einlädt. Und Lisanne Traub ist nicht zum ersten Mal dabei.

50 junge Bläser und Organisten sind in dieser Woche in Detmold. Sie nehmen Unterricht bei Professoren und Dozenten der Musikhochschule, lernen Gleichgesinnte kennen und erkunden Campus und Institute in Detmold. Die Sommerakademie ist ein längst etabliertes Standbein der Nachwuchsförderung an der Hochschule – die natürlich eine Hoffnung mit dem Angebot verbindet: Dass die Teilnehmer die Bedingungen als so positiv erleben, dass sie später zum Studieren in die lippische Residenzstadt kommen.

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Der Nachwuchs auf dem Podium

Die Akademisten stellen ihre Fähigkeiten in Konzerten unter Beweis. Die Konzerte der Bläser finden am morgigen Samstag, 23. Juli, um 15 Uhr und um 20 Uhr statt. Die Organisten präsentieren ihr Programm um 17.30 Uhr. Mit einer Matinee klingt die Sommerakademie am Sonntag, 24. Juli, ab 11 Uhr aus. Alle Konzerte finden im Konzerthaus, Neustadt 22, statt.

Im Fall von Lisanne Traub stehen die Chancen dafür ziemlich gut. Nach 2013 ist sie nun zum zweiten Mal bei der Sommerakademie – „das ist so cool hier, mit dem Park und den einzelnen Häusern für die verschiedenen Instrumentengruppen", schwärmt sie. Bei ihrer ersten Teilnahme hat sie den Detmolder Fagott-Professor Tobias Pelkner kennen gelernt, seither hat sie bei ihm Unterricht, hat auch bereits an einem Meisterkurs bei ihm teilgenommen.

Auch bei der aktuellen Akademie hat sie schon Solo-Unterricht bei ihm gehabt, nun aber hat er ein Engagement bei den Bayreuther Festpielen, und so springt sein Schüler und Absolvent der Detmolder Hochschule Benedikt Seel für ihn ein. „Das macht Spaß bei ihm", findet Lisanne Traub. „Er unterrichtet ähnlich wie Herr Pelkner. Und er spielt krass gut."

Seit sechs Jahren spielt die 16-Jährige Fagott. Vorher hatte sie Klavierunterricht, aber das hat sie längst nicht so sehr gepackt wie fortan das Fagott. Was fasziniert sie an dem Instrument? „Ich mag den Klang. Es ist interessant, weil man mit der Wahl des Rohrs den Ton beeinflussen und definieren kann. Außerdem hat man viele Möglichkeiten, in der Moderne etwas zu machen."

In den Genuss von Einzelunterricht in ihrem Hauptfach kommen alle Akademisten. Für die Fagottistin steht an diesem Tag darüber hinaus noch ein Improvisations- und ein Mentaltraining an. „Da geht’s darum, wie ich mich auf einen Auftritt vorbereitet, wie ich mich auf der Bühne bewege", sagt Lisanne Traub.

Außerdem können sich die Teilnehmer in unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen erproben. Das ist toll, findet die 16-Jährige. „Zu Hause habe ich dazu keine Gelegenheit. An meiner Schule gibt es niemanden, der auf ähnlichem Niveau Musik macht." Die Chance, in Detmold neue Leute kennen zu lernen, die die gleichen Interessen haben wie sie, ist für sie ein weiterer Pluspunkt der Sommerakademie.

„Hier ist es ganz selbstverständlich, dass ich nach der Schule eben nicht fernsehe, sondern übe", sagt Lisanne Traub, die – als Ausgleich zum Üben – in ihrer Freizeit gern liest und zeichnet. Bei der Sommerakademie muss sie nicht mit ungläubigen Fragen rechnen, ob Fagottspielen denn überhaupt ein Beruf sein könne und was man damit so mache.

Dass sie eine Laufbahn als Profi-Musikerin einschlagen will, steht fest. „Im Orchester zu spielen, ist mein Traum", sagt die Fagottistin, die bereits Mitglied im Bundesjugendorchester und im Landesjugendorchester Baden-Württemberg ist. Zwei Jahre hat sie noch bis zum Abi und bis zum Zeitpunkt, an dem sie konkrete Zukunftspläne machen muss. Dass sie dann ein Studium in Detmold aufnehmen wird, ist nicht unwahrscheinlich. „Die Klasse hier ist sehr gut", schwärmt Lisanne Traub.

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