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Teilnehmer der Detmolder Sommerakademie geben Abschlusskonzert

An der Hochschule für Musik präsentierten 50 Teilnehmer im Alter zwischen 14 und 22 Jahren 
ihr Können. Für sie und die Dozenten ist die Arbeit eine „Riesenfreude“

Ilse Franz-Nevermann

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Nur einige von 50 Teilnehmern: Zum Abschluss der 12. Detmolder Sommerakademie gibt es kräftigen Beifall für Leitung, Dozenten und Korrepetitoren. - © Ilse Franz-Nevermann
Nur einige von 50 Teilnehmern: Zum Abschluss der 12. Detmolder Sommerakademie gibt es kräftigen Beifall für Leitung, Dozenten und Korrepetitoren. (© Ilse Franz-Nevermann)

Detmold. Eines der prägenden Markenzeichen der Hochschule für Musik ist die Sommerakademie. Am Sonntag haben 50 junge Talente zwischen 14 und 22 Jahren, betreut von 13 Dozenten und sieben Korrepetitoren, ihr überdurchschnittliches Können im Konzerthaus gezeigt.

Kräftiger Applaus begleitete bereits den Einzug der Blechbläser, die mit der von Richard Strauss geschaffenen „Fanfare der Wiener Philharmoniker" die abschließende Matinee eröffneten. Von einem „tollen Niveau" und „Riesenfreude bei der Arbeit" sprach der Künstlerische Leiter, Professor Norbert Stertz.

Damit stimmte er mit dem verstorbenen Dirigenten Kurt Masur überein, der seinerzeit in Detmold „aus kleinen Wurzeln große Früchte" wachsen sah. In diesem Jahr wurde bei Blasinstrumenten und Orgel besonderer Wert auf die Kammermusik gelegt, für deren Erarbeitung sich nicht überall optimale Gegebenheiten bieten.

Lieblich zwitschernde Flöten, ausgestattet von Albert Franz Doppler mit ungarischem Temperament, stehen neben einem verspielten Allegro von Anton Reicha. Bei Klarinetten findet sich Spätromantik pur von Felix Mendelssohn Bartholdy ebenso wie – gemeinsam mit dem Fagott – ein Eigenzitat Mozarts seiner „Kleinen Nachtmusik". In wunderbarer Klarheit ertönt ein Larghetto von Johann Christian Bach. Ein Horn verbindet sich bei Franz Danzi – ebenfalls auf eine sehr anmutige Art und Weise – mit vier Holzbläsern.

Starke Kontraste boten zwei recht unterschiedlich gestaltete Orgelwerke. Die im 19. Jahrhundert entstandene „Sonntagsmusik" von Peter Eben wirkt düster und zerrissen, die temporeiche Toccata von Théodore Dubois überzeugt dagegen mit scharfen Schraffuren.

Zweimal gab es jeweils vier Hörner gemeinsam zu hören. Dafür sorgten Joseph Haydn in einem Quartettsatz und Anton Bruckner mit einem Andante. Von ihm stammt auch ein wuchtig aufgeschichtetes, sakrales Stück für Trompeten, Posaunen und Tuba. Makaber ist der von John Stevens komponierte Tanz für Tuba und das baritonal gefärbte Euphonium. Dagegen strahlt die für sieben Hörner bearbeitete „Landerkennung" von Edvard Grieg Hoffnung und Optimismus aus.

Wer nach mehr als zwei Stunden Konzertprogramm leichte Ermüdungserscheinungen spürte, wurde spätestens bei den abschließenden Auftritten wieder in die Gegenwart geholt. Hier waren zwei Komponisten-Jahrgänge des späten 20. Jahrhunderts mit Trompete, Horn, Posaune und Tuba zugegen. Mit sofort in die Beine fahrenden Rhythmen schufen sie das krönende Finale der diesjährigen Zusammenarbeit.

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