Das Comedy-Duo Emmi und Willnowsky tritt im Landestheater auf

Detmold. Auf das Schlachtfeld ihrer wahnwitzigen Ehe begeben sich Emmi und Willnowsky am Sonntag, 2. April, ab 18 Uhr im Landestheater. Die Kunst, dem Partner Zärtlichkeiten um die Ohren zu hauen, beherrschen sie bis in die Fingerspitzen – und das wollen die beiden auch in Detmold unter Beweis stellen. Die LZ sprach mit den Künstlern, die seit stolzen 20 Jahren als Comedy-Duo unterwegs sind.

Herr Dompke, Herr Willner, unser erster Interview-Termin ist geplatzt, weil Ihr Zug Verspätung hatte. Sie sind ja generell viel mit der Bahn auf Achse – sind Sie auch schon mal zu einem Auftritt zu spät gekommen?

Christoph Dompke alias Emmi: Stimmt, wir sind ständig mit der Bahn unterwegs. Dass wir uns deswegen für einen Auftritt verspätet haben, ist uns allerdings in 20 Jahren nur ein einziges Mal passiert. Das war im Tivoli in Hamburg.

Christian Willner alias Willnowsky: Nein, zweimal. Vor einem Auftritt in Bremen hatten wir auch mal Verspätung.

Oh, da gehen die Erinnerungen auseinander. Passiert wahrscheinlich in einer so langen Bühnen-Ehe. Die ja ohnehin eher einem Katastrophen-Club gleicht – dennoch sind sie seit mehr als 20 Jahren zusammen. Was ist das Geheimnis Ihrer Bühnen-Beziehung?

Christian Willner: Ach, es ist hilfreich, wenn man Konflikte auf der Bühne austragen kann. Das befreit ja auch – dann muss man sie privat nicht mehr ausfechten. Außerdem habe ich gerade wieder in einer Studie gelesen: Gute Beziehungen sind die, in denen es auch mal kracht.

Und das tut es bei Ihnen nicht zu knapp. War das eigentlich von Anfang an so?

Christoph Dompke: Ich hatte damals schon mit Thomas Hermanns zusammengearbeitet, er hat auch das erste Programm für uns geschrieben. Na, und das ist dann gewachsen und gediehen in 20 Jahren und zu dem Chaos geworden, das es heute ist.

Allem Zwist und allen Bühnen-Gehässigkeiten zum Trotz: Was verbindet Sie beide?

Christoph Dompke: Wenn man so lange zusammenarbeitet, weiß man genau, wie der Partner in bestimmten Situationen reagiert. Das gibt viel Sicherheit. Überhaupt ist es ein schönes Gefühl, zu zweit auf der Bühne zu stehen.

Entwickeln sich Ihre Protagonisten auch weiter oder setzen Sie darauf, dass Ihr Publikum explizit das Vertraute schätzt?

Christian Willner: Beide Figuren bringen jede Menge Möglichkeiten zum Ausschmücken mit. Wenn Emmi zum Beispiel mal wieder den Text vergessen hat, dann weiß das Publikum nie, ob das in dem Moment ungeplant ist oder ob es so gewollt war. Viele unserer Zuschauer kommen öfter, egal, ob sie das Programm eigentlich schon kennen, denn jeder Abend ist sowieso wieder anders.

Christoph Dompke: Genau, unser Beweggrund ist die Freiheit auf der Bühne. Da sind zwei Figuren, die beide Loser sind. Zwei gestrandete Typen, die versuchen, auf der Bühne zu überleben. Diese schlichte Form des Entertainments bringen wir durch Technik auf Niveau. Unser Produkt ist das Lachen, und zwar keines der platten Art.

Kann man sich bei einer solch intensiven Bühnen-Beziehung im echten Leben eigentlich noch leiden?

Christian Willner: Wir verbringen im Alltag mehr Zeit miteinander als ein Ehepaar. Auch da kommt es natürlich zu Konflikten, die muss man aushalten und darüber hinweg kommen...

Christoph Dompke: ...und irgendwann ist dann Schluss. Vielleicht ist es bei uns ja morgen soweit...

Halt, erst kommt aber noch der Auftritt im Landestheater in Detmold. Was für ein Programm bringen Sie mit?

Christoph Dompke: Es ist unser achtes Soloprogramm, und wir machen das, was wir immer tun: Wir erzählen schlechte Witze und singen scheußliche Songs. Die wechseln immer mal wieder und decken die Genres Schlager und Reggae, Chanson und Musical ab. Coversongs sind genauso dabei wie selbst Gemachtes – aktuell reicht der Bogen von Heinz Schenk über Udo Jürgens bis hin zu Bobby McFerrin.

Karten für den Comedy-Abend gibt es zu 6 bis 26 Euro an der Theaterkasse, Tel. 05231-974803.

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