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Politik drückt in Augustdorf auf die Tempobremse

Cordula Gröne

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Störend für Anwohner: Insbesondere beim schnellen Fahren über das Pflaster produzieren Fahrzeuge vor dem Rathaus Lärm. Das soll sich auf Wunsch der Politiker ändern. - © Cordula Gröne
Störend für Anwohner: Insbesondere beim schnellen Fahren über das Pflaster produzieren Fahrzeuge vor dem Rathaus Lärm. Das soll sich auf Wunsch der Politiker ändern. (© Cordula Gröne)

Augustdorf. Viele werden es bemerkt haben: Die Gemeinde misst seit einigen Tagen vor dem Rathaus die gefahrenen Geschwindigkeiten. Die Verkehrsteilnehmer müssen künftig hier noch mehr acht geben. Die Politik plant, die Höchstgeschwindigkeit in der Augustdorfer Ortsmitte von 30 auf 20 Stundenkilometer zu reduzieren. Die Entscheidung hierüber soll nach der Sommerpause fallen.

Hintergrund ist ein Antrag von SPD, FWG und FDP, die die Geräuschemissionen reduzieren wollen, die beim Abrollen der Reifen entstehen. Über den Lärm hatten sich Anwohner in Nachbarschaft des Rathauses beklagt. Auch werden die verschiedenen Geschwindigkeitsvorgaben der angrenzenden Straßen als verwirrend empfunden.

Die Verwaltung hat die Beschilderung der in die Pivitsheider Straße einmündenden Straßen erfasst. In den meisten gilt Tempo 30, im Lopshorner-, Pastoren- und Kirchweg Tempo 50, für die Beethovenstraße ist beim Kreis eine verkehrsberuhigte Zone beantragt.

Als Sofortmaßnahme hatte die Verwaltung das Geschwindigkeitsmessgerät am Rathaus angebracht. Die kostengünstigste Lösung, den Lärm zu reduzieren, sei eine Tempobegrenzung auf 20 Kilometer pro Stunde. Dem würde auch die Kreispolizei zustimmen. Nach Angaben von Fachbereichsleiterin Susanne Hoffjann sind weitere Geschwindigkeitsmessungen für Anfang September geplant. Der Kreis habe als Variante eine 30er-Zone ins Spiel gebracht, dann gelte jedoch Rechts vor Links.

Da diese Maßnahmen die Lärmbelästigung nur geringfügig verringern, hat die Politik empfohlen, dass das Umfeld des Rathauses umgestaltet und ein zentraler Ortsplatz geschaffen wird. Die Maßnahme soll als ein Baustein ins Integrierte Städtebauentwicklungskonzept (ISEK) aufgenommen und Fördermittel beantragt werden. Angedacht ist dies für die Jahre 2020 und 2021 mit Kosten in Höhe von 350.000 Euro.

„Die Fahrgeräusche sind da, für Anlieger ist das problematisch", meinte Heinrich Georg Schneider (SPD) im Bauausschuss. Von einer Rechts-vor-Links-Regelung hält er nichts, weil es zu Unfällen kommen könnte. Schneider regte an, Tempo 20 befristet einzuführen.

„Wenn wir zur Verkehrssicherheit beitragen können, kann keiner dagegen sein", mutmaßte Lutz Müller (CDU). Bei Tempo 20 komme man allerdings fast zum Stehen, und am Wochenende sei wenig Verkehr. Er plädierte dafür, zuerst zu überprüfen, ob wirklich zu schnell gefahren werde und dann gegebenenfalls die Geschwindigkeit zu verringern. Das soll nun erfolgen, bevor der Rat am 21. September entscheidet.

Information
Neue Schilder

Die Aufstellung neuer Tempo-20-Verkehrszeichen von der Einmündung Gartenstraße bis zum Kreisverkehr würde rund 150 Euro kosten, hinzu kommt der Arbeitslohn. Voraussetzung ist, dass die Kreisstraßenverkehrsbehörde dies anordnet.

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