Augustdorf. Aus aktuellem Anlass hat der AWO-Seniorentreff den Polizeibeamten Jens Welling als Referenten eingeladen, damit dieser über die Methoden von Trickbetrügern referierte. Erst kürzlich war eine Augustdorferin durch einen Enkeltrick um Schmuck und Bargeld gebracht worden. Diese Nachricht in der LZ sei Gesprächsthema bei der Geburtstagsfeier einer Senioren gewesen, berichtet die AWO. Daraus sei die Idee entstanden, Polizei-Oberkommissar Welling einzuladen. Gesagt, getan. Während des Kaffeetrinkens beim Seniorentreff stellte sich der „Dorf-Sheriff“ vor. Dann berichtete er über "die hemmungs- und rücksichtslose Arbeitsweise der Verbrecher am Telefon und an den Haustüren. In Augustdorf würden der Polizei zurzeit etwa 30 dieser Betrugsversuche täglich gemeldet, heißt es im Bericht weiter. "Verräterische Vornamen" im Telefonbuch Oft behaupten die Betrüger, im Namen eines Enkels anzurufen, der dringend Hilfe benötige - da er angeblich einen Unfall hatte oder im Gefängnis sitzt. Für die Anwendung des Enkeltricks suchen sich die Betrüger logischerweise ältere und alte Menschen aus - und finden diese durch "verräterische Vornamen" im Telefonbuch, wie "Else", "Hildegard" und "Gertrud“. "Bruno Schütte, einer der bekanntesten AWO-Freunde, kann sich vor solchen Anrufen kaum retten", lässt die AWO weiter wissen. Aber bei ihm hätten die Betrüger keine Chance. Er habe ein sicheres Gefühl dafür, wenn man ihn betrügen will. Auch viele weitere AWO-Freundinnen und -Freunde hätten von derartigen Anrufen berichtet. Der Polizist empfiehlt, sofort aufzulegen, wenn Unbekannte am Telefon von Verkehrsunfällen und Geldforderungen (im Namen von Enkeln oder anderen Verwandten) sprechen. Und sofort den Enkel anrufen, auch wenn dieser angeblich gerade im Gefängnis sitzen. Häufig werde möglichen Opfern über Textnachrichten ein neuer Kontakt untergeschoben. Die gleichzeitige Nachricht: „Ich habe eine neue Nummer, bitte speichern“, könne später Betrugsversuche erleichtern. "Bei solchen Informationen unbedingt unter der alten Nummer anrufen und die Information überprüfen", rät die Polizei. Beliebte Masche: Falsche Polizisten Die Betrüger geben sich häufig als Polizei aus. Die falschen Polizisten behaupten beispielsweise, dass gerade eine Bande in der Straße des Angerufenen in Häuser einbreche und Geld und Wertsachen stehle. Und sie drängen die Angerufenen dazu, schnell alle Wertsachen zusammenzupacken und dem "Kriminalbeamten" zu geben, der gleich vorbeikommen und die Wertsachen in Sicherheit bringen werde. Und mit derartigen Tricks seien die Betrüger laut Polizist oft erfolgreich. Als Dankeschön für seine Geduld erhielt Jens Welling von Klaus Mai, dem Vorsitzendenden der AWO Augustdorf, eine Rose. Die Senioren glauben, nun besser auf solche Betrugsversuche vorbereitet zu sein, heißt es abschließend.