
Augustdorf (anj). Die Zucht der Tiere ist etwas Besonderes - Restaurants und Privatkunden nehmen das Fleisch gern als Delikatesse ab. Doch bis so ein Tier schlachtreif ist, vergeht viel Zeit. Die Rede ist von Straußen - seit bald fünf Jahren werden sie in Augustdorf gezüchtet.
Die ersten Eier der Saison haben die beiden Hennen im Frühjahr gelegt. Bald schlüpfen die Straußen-Küken - es sind die letzten in diesem Jahr. Mit den Straußeneltern warten Maik und Maja Sielemann auf den Nachwuchs. Die beiden Augustdorfer Landwirte starteten im Oktober 2007 mit vier Zuchttieren die nebenerwerbliche Straußenzucht. "Die hat nicht jeder", begründet Maik Sielemann die Wahl der Tiere. "Darüber hinaus sind sie recht pflegeleicht", ergänzt seine Frau Maja.
Nach zwei Jahren Eingewöhnungszeit legte eine der damals drei Hennen das erste Ei, und das Abenteuer begann. "Neben einem Zuchthahn und den beiden Hennen haben wir stets 20 bis 30 schlachtreife Tiere", berichtet Maja Sielemann.
Bis zu 18 Monate verbringen die Tiere auf der Farm. "Abnehmer der Delikatesse sind sowohl Privatkunden als auch Restaurants", teilt Maja Sielemann mit. "Wir haben den Vorteil, dass wir sie dann selbst schlachten", erklärt Maik Sielemann. Auf diese Weise könne den Straußen der Transport erspart werden. Dafür mussten jedoch bürokratische Hürden überwunden werden.
Momentan liegt der Fokus jedoch auf den überdimensionalen Eiern im Brutraum. "Ab März legen die Hennen jeden zweiten Tag ein Ei", sagt Maja Sielemann - eines wiegt etwa 1,7 Kilogramm. Die Sielemanns haben eine Kamera installiert, um das Brutgeschehen ständig verfolgen zu können. "Es ist schön, abends vom Sofa aus nochmal nach dem Rechten sehen zu können", freut sich Maik Sielemann. Zumal in diesem Jahr jedes Jungtier besonders wertvoll ist. "Wir hatten etwas Pech mit der Aufzucht. Zur Kälte im Frühjahr kam ein Ausfall des Brutschrankes", erzählt Maja Sielemann.
Angestrebt werden normalerweise 20 Jungtiere pro Jahr, es stolpern aber gerade mal zwei der gefiederten Zeitgenossen unbeholfen durch den Stall. "Das ist Natur. Da können wir nichts machen", erklärt Maik Sielemann. Es gebe halt Tage, an denen Küken sterben - die Tage, an denen Junge schlüpfen, entlohnen dafür.
Von einer Vergrößerung des Betriebes sehen die beiden Landwirte jedoch ab. "Die Ställe sind nicht für weitere Tiere ausgerichtet. Insgesamt beweiden sie zwei Hektar Land. Das ist genug", sagt Maik Sielemann. Nur in diesem Umfang könnten die Strauße auch ohne Medikamente gesund gehalten werden. "Wir sind zufrieden damit, wie es ist", sagt Maja Sielemann.