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Neuer Kita-Standort steht fest

Stefan Backe

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Das rot umrandete Grundstück hat das Rennen als künftiger Kita-Standort gemacht. Das ältere Haus im oberen Bereich dieser Fläche würde später abgerissen. Zwischen den Bereichen C und D befindet sich das Feuerwehrgerätehaus. - © Luftbild: Geobasisdaten Lippe/Montage: Möller
Das rot umrandete Grundstück hat das Rennen als künftiger Kita-Standort gemacht. Das ältere Haus im oberen Bereich dieser Fläche würde später abgerissen. Zwischen den Bereichen C und D befindet sich das Feuerwehrgerätehaus. (© Luftbild: Geobasisdaten Lippe/Montage: Möller)

Bad Salzuflen. Dass auf dem weitläufigen Areal des Rathauses ein neuer Kindergarten gebaut werden soll, steht schon seit April fest. Mit großer Einmütigkeit hat sich der Jugendhilfeausschuss jetzt für eine von vier untersuchten Parzellen entschieden. Auf den ersten Blick kurios ist dabei, dass ausgerechnet auf diesem Grundstück ein Haus steht - und später weichen soll.

Planungsamtsleiterin Ulrike Niebuhr hatte eine ausführliche Analyse der vier Standorte vorgestellt - und dafür großes Lob von den Politikern erhalten. Hatte die Verwaltung doch Kriterien wie Lage, Größe, Ausrichtung des Gebäudes, vorhandene Grünflächen, Erschließung und Erreichbarkeit, Verkehr und Lärm detailliert in die Überlegungen einbezogen und war am Ende zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen: Grundstück C, eine 3.300 Quadratmeter große Fläche zwischen Rathaus-Zufahrt im Norden und Feuerwehrgerätehaus, sei der beste Platz für den rund 1,5 Millionen Euro teuren Neubau.

Dieser Meinung schlossen sich bis auf den FDP-Vertreter am Ende alle Mitglieder des Jugendhilfeausschusses an. Stimmt nun – wie zu erwarten – in zwei Wochen auch noch der städtische Planungsausschuss zu, kann es an die konkrete Umsetzung gehen. Auch die Suche nach einem Träger wird nun vorangetrieben. Die Bauverwaltung geht davon aus, dass die bislang für 80 Kinder konzipierte Einrichtung bei idealem Verlauf zu Beginn des Kindergartenjahres 2017/2018 in Betrieb gehen könnte.

Dabei ist es durchaus möglich, dass zu diesem Zeitpunkt noch eine „Altlast" auf dem Grundstück zu finden ist. So steht dort noch ein städtisches Gebäude, das aktuell zum Teil vermietet sei und zum Teil „für soziale Zwecke" genutzt werde. Nach Angaben von Ulrike Niebuhr habe man die Mieter bereits informiert, dass eine baldige Kündigung wegen Eigenbedarfs möglich sei. Das Haus an sich würde dann abgerissen und durch einen Parkplatz ersetzt.

Darf man der Analyse der Verwaltung glauben, wirkt dieser Aufwand im Vergleich zu den Vorteilen nicht zu schwer. So habe das ausgewählte Grundstück unter anderem die besten Lärmwerte aller untersuchten Flächen vorzuweisen. Hinzu kommen die Nachteile der anderen Flächen. So seien die Bereiche A und B in Richtung Schützenstraße allein aufgrund ihrer Lage an der stark befahrenen Durchgangsstraße ungeeignet, heißt es im Bericht der Verwaltung. Zudem würde ein Kita-Neubau dort die weitere Nutzung der freibleibenden Flächen einschränken.

Der Standort D, die jetzige Obstwiese auf der anderen Seite des Feuerwehrgerätehauses, scheidet vor allem aus Lärmschutzgründen aus. Diese Parzelle, die in den ersten Überlegungen der Verwaltung noch eine große Rolle gespielt hatte, sei demnach nur zu berücksichtigen, wenn direkt daneben ein Parkhaus gebaut werden würde. Dies jedoch ist momentan mehr als fraglich.

Sozialbauten
Im Februar hatte die Verwaltung Pläne vorgestellt, die nicht nur einen – durch Fördermittel finanzierten – Kindergarten als Integrationszentrum, sondern auch massiven sozialen Wohnungsbau auf dem gesamten Rathaus-Areal vorsahen. Laut Planungsamtsleiterin Ulrike Niebuhr haben die aktuellen Kita-Pläne darauf keinen Einfluss. Derzeit befasse sich ein verwaltungsinterner Arbeitskreis intensiv mit dem Thema sozialer Wohnungsbau in ganz Salzuflen.

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