Bad Salzuflen-Schötmar. Zugegeben, Schötmar liegt ziemlich weit weg vom Meer. Doch das hält die Bewohner nicht davon ab, seit fünf Jahren jährlich ein Hafenfest zu feiern. Weil das ehemalige Festgelände jedoch zwischenzeitlich dem Parkplatz für das Stift Schötmar weichen musste, verlegten die vom Kinderschutzbund unterstützten Organisatoren des Bürgervereins die Party kurzerhand auf die andere Uferseite.
Im stilechten „Containerterminal" in der Ladestraße empfingen Hauptorganisator Daniel Dick und sein Team die Teilnehmer und ihre Fangemeinde, um im Spiel ohne Grenzen den neuen Hafenmeister zu bestimmen. Dabei musste die Veranstaltung in diesem Jahr erstmals ohne feucht-fröhliche Bega-Disziplin auskommen, da die Strömung des Flusses am neuen Standort extrem stark sowie die Uferböschung von Brombeeren berankt und damit unwegsam ist. „Das Unfallrisiko ist einfach zu hoch", unterstrich Moderator Manuel Dehnert vom Organisations-Team des Kinderschutzbundes.
Doch auch die anderen Wettkämpfe, die allesamt mit Wasser zu tun hatten, trieben den 13 Mannschaften die Schweißperlen auf die Stirn. Für die „Wiederholungstäter" waren „Schwammkopf" und „Helmer" bekannte Disziplinen. Natürlich durfte auch die „Pool-Kloppe" nicht fehlen. Dabei balancieren zwei Spieler auf einem Balken über einem riesigen, mit 54.000 Liter Wasser gefüllten Pool und versuchen den Gegner mit Hilfe eines Hüpfballs mehr oder weniger sanft ins kühle Nass zu befördern. Nass wurden auch die übrigen Wettkämpfer und Zuschauer, als Petrus kurz seine Schleusen öffnete. Doch der guten Stimmung tat das keinen Abbruch, da ein Großteil der Teilnehmer ohnehin bereits ausgiebigen Wasserkontakt hatte.
Neu im Programm war das „Quiz-Tauchen", bei dem jeweils ein Teilnehmer so lange wie möglich unter Wasser bleiben musste. Während dieser Zeit wurden dem Rest der Mannschaft verschiedene Quiz-Fragen gestellt. Für einige Teams wie die „United Might Alligators", die „Kurdisch Connection" oder die Leopoldshöher Flüchtlinge brachte das Verständnisprobleme mit sich. Zum Glück halfen die Betreuer, so dass der Spaß bei der Suche nach dem neuen Hafenmeister ungetrübt weitergehen konnte. Am Ende hatten die „United Might Alligators" die Nase vorn. Die Gruppe setzte sich aus unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zusammen.
Am Samstagabend lichteten sich die Reihen merklich, da die meisten Hafenfest-Teilnehmer das spannende Fußball-EM-Spiel offenbar lieber an anderen Orten verfolgen wollten. Bei der Kinderolympiade des Kinderschutzbundes am Sonntag hatte schließlich der Nachwuchs die Nase vorn. Wer sich dagegen dem Kaufrausch vor maritimer Kulisse hingeben wollte, hatte in Schötmar am verkaufsoffenen Sonntag Gelegenheit dazu.