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Ein Förster betreut die Wälder von drei Kommunen

Katrin Kantelberg

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Jetzt ist es amtlich: Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, Roland Thomas und Stefan Rother unterzeichnen die Verträge (von links). Die Förster Hans-Friedrich Meiercord, Detlev Pankatz und Wolfgang Jüdith schauen zu (von links). - © Katrin Kantelberg
Jetzt ist es amtlich: Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, Roland Thomas und Stefan Rother unterzeichnen die Verträge (von links). Die Förster Hans-Friedrich Meiercord, Detlev Pankatz und Wolfgang Jüdith schauen zu (von links). (© Katrin Kantelberg)

Bad Salzuflen. Die Städte Lemgo, Bad Salzuflen und Horn-Bad Meinberg kooperieren im Forstwesen. Ab 2020 wird sich ein Förster um die Belange der drei Stadtwälder kümmern. In Bad Salzuflen wurden gestern die Verträge für die Zusammenarbeit unterschrieben.

Möglich wurde die Kooperation, weil die drei städtischen Forstbeamten aus Bad Salzuflen, Horn-Bad Meinberg und Lemgo in den kommenden drei Jahren sukzessive in den Ruhestand gehen. Für die Kommunen ergab sich damit die Chance, die Strukturen neu zu regeln und dabei auf die interkommunale Zusammenarbeit zu setzen.

Damit, so betonten die Bürgermeister Roland Thomas aus Bad Salzufler, sein Lemgoer Kollege Dr. Reiner Austermann und Stefan Rother aus Horn-Bad Meinberg einhellig, sei es möglich, erhebliche Synergieeffekte bei der Holzvermarktung, bei Auftragsvergaben und auch bei der EDV auszunutzen.

Die Wirtschaftlichkeit alleine aber, so Dr. Reiner Austermann, habe bei der Kooperation nicht im Vordergrund gestanden. Vielmehr gehe es darum, die bestmöglichen Erträge zu erzielen, dabei aber auf gemeinsames Know-how und Nachhaltigkeit zu setzen. Aus diesen Gründen sei die Entscheidung auch gegen einen externen Dienstleister und für einen gemeinsamen kommunalen Mitarbeiter gefallen.

Die Personalauswahl ist bereits getroffen: Ein Diplom-Forstingenieur aus Ostwestfalen-Lippe hat den Zuschlag erhalten. Er wird voraussichtlich Anfang 2017 seinen Dienst mit Sitz in Bad Salzuflen beginnen und damit zunächst die Nachfolge von Detlev Pankatz antreten, der bereits Ende 2016 in den Ruhestand geht.

In Horn Bad Meinberg folgt ihm Wolfgang Jüdith im März 2018, während sein Lemgoer Kollege Hans-Friedrich Meiercord Anfang 2020 in Pension geht. "Damit hat der neue Kollege die Möglichkeit, erst Bad Salzuflen kennenzulernen, bevor wir ihn in Horn-Bad Meinberg und 2019 dann auch in Lemgo einarbeiten können", erklärt Wolfgang Jüdith den Plan.

Ab 2020 wird sich der neue Kollege dann in Personalunion um die drei Städtwälder kümmern und übernimmt damit Aufgaben, die in Bad Salzuflen bislang Detlef Pankatz mit einer vollen Stellen, Wolfang Jüdith in Horn-Bad Meinberg mit einer Drittel- und Hans-Friedrich Meiercord in Lemgo mit einer halben Stelle ausgefüllt haben. Dass der neue Forstbeamte trotz dieser Stellenreduzierung seiner Arbeit gerecht werden kann, davon sind die drei scheidenden Förster überzeugt.

"Wir arbeiten schon jetzt in der Holzverwertung und in der EDV zusammen", so Detlef Pankatz. In vielen Gesprächen hätten sie in der Vergangenheit geklärt, wie die Kooperation funktionieren kann. "Es war klar, dass wir unter uns bleiben wollten", so Pankatz und ist überzeugt, "das wird gelingen".

Information

Ein Mann für 2.250 Hektar Forst

Der Forst der Kommunen Bad Salzuflen, Lemgo und Horn-Bad Meinberg umfasst insgesamt 2.250 Hektar, wovon 1.130 Hektar auf Lemgo, 630 auf Bad Salzuflen und 490 Hektar auf Horn-Bad Meinberg entfallen. Insgesamt werden 16.500 Festmeter im Jahr eingeschlagen, 8.000 davon in Lemgo und jeweils 3.500 in Bad Salzuflen und Horn-Bad Meinberg.

Im Wald der Salzestadt gibt es viele Eichen, in Lemgo und Horn-Bad Meinberg wachsen vor allem viele Fichten und Buchen. Auch durch die unterschiedlichen Hölzer erwarten die Förster, dass die Kooperation die Vermarktungschancen und damit auch die Erlöse deutlich erhöhen wird. Die drei Städte teilen sich Personal- und Sachkosten für den neuen Mitarbeiter. Nach kompletter Übergabe der Aufgaben 2020 wird Lemgo 40 Prozent der Ausgaben übernehmen, Bad Salzuflen und Horn-Bad Meinberg schultern dann jeweils 30 Prozent.

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