Überfall auf Salze-Stuben: Inhaber-Ehepaar schildert den Schreckmoment

Bad Salzuflen. Schock kurz vor Feierabend: In der Nacht auf Mittwoch wird das Besitzer-Ehepaar der Salze-Stuben an der Unteren Mühlenstraße überfallen. Mindestens zwei Täter bedrohen Elisabeth (63) und Rolf Stakelbeck (65) mit vorgehaltenen Waffen und erbeuten die Tageseinnahmen der beiden.

Nur wenige Stunden nach dem Überfall öffnet Rolf Stakelbeck am Mittwochmittag nach mehrmaligem Klingeln relativ entspannt die Nebentür seiner Gaststätte. Seine Haare sind ein wenig zerzaust, er trägt eine graue Strickjacke, sein Lächeln ist freundlich. &bdquo;Eigentlich geht es uns gut, wir konnten auch recht gut schlafen", sagt er und bittet in seine kleine urige Gaststätte, über der er gemeinsam mit seiner Frau wohnt.

Bloß nicht den Helden spielen Viel erzählen will er allerdings nicht – das hat ihm die Kriminalpolizei kurz vorher geraten. Schließlich liefen die Ermittlungen aktuell auf Hochtouren und man wolle jetzt kein Täterwissen an die Öffentlichkeit geben. Zum Tathergang hat daher lediglich die Polizei eine Mitteilung herausgegeben.

Demnach klopften die Räuber in der Nacht auf Mittwoch um kurz nach Mitternacht an die bereits geschlossene Tür des Lokals. &bdquo;Das kommt bei Stammgästen schon mal vor", sagt Rolf Stakelbeck. Er und seine Frau seien gerade beim Saubermachen gewesen und hätten sich nichts dabei gedacht. Elisabeth Stakelbeck öffnet die Tür und sieht zwei mit Tüchern maskierte und bewaffnete Männer, die laut Polizei &bdquo;unter Vorhalt von Pistolen in die Gaststätte drängten".

Den Helden zu spielen, auf die Idee kommt Rolf Stakelbeck erst gar nicht. &bdquo;Wer weiß, wie die Täter handeln. Und die Gesundheit, die kann einem schließlich niemand wiedergeben", sagt er. Er habe sich daher zurückgehalten, die Diebe hätten sich die Tageseinnahmen sowie das Wechselgeld aus der Kasse geschnappt – laut Polizei ist damit ein geringer dreistelliger Betrag zusammengekommen – und wären dann direkt verschwunden. Sie hätten dabei zumindest keinen weiteren Schaden angerichtet, sagt Rolf Stakelbeck.

"...aber so etwas haben wir noch nie erlebt" Die Beamten gehen davon aus, dass die beiden Täter nicht alleine unterwegs waren. &bdquo;Möglicherweise hat ein dritter Mann Schmiere gestanden", heißt es in der Pressemitteilung. Rolf Stakelbeck hat nach dem Überfall direkt zum Telefon gegriffen und die Polizei verständigt. Und die konnte kurz darauf zwei Personen vorläufig festnehmen. Ob die beiden jedoch überhaupt etwas mit dem Überfall zu tun haben, das müssen erst noch die weiteren Ermittlungen zeigen. &bdquo;Wir haben uns für den Moment aus ermittlungstaktischen Gründen bewusst entschieden, noch keine Täterbeschreibung herauszugeben", heißt es von der Pressestelle der Polizei in Detmold.

Rolf und Elisabeth Stakelbeck betreiben die Salze-Stuben seit 1989 zu zweit. &bdquo;Vor Jahren hat es schon mal Einbrüche gegeben. Aber so etwas, das haben wir noch nie erlebt", sagt der Inhaber. Er habe einen tüchtigen Schrecken bekommen – &bdquo;das passiert schließlich nicht jeden Tag". Ihm komme jetzt aber sein Engagement bei der Löschgruppe Bad Salzuflen der Freiwilligen Feuerwehr zu Gute. &bdquo;Ich habe schon vieles gesehen und bin nicht so zimperlich", sagt er.

Die Gaststätte hat das Ehepaar direkt am gestrigen Mittwoch wieder geöffnet. Unterkriegen lassen wollen sie sich auf keinen Fall. &bdquo;Dafür machen wir unsere Arbeit einfach viel zu gern", sagt Rolf Stakelbeck.Hinweise zum dritten Täter nimmt die Kriminalpolizei in Detmold unter Tel. 05231-6090 entgegen.

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