Der Schötmaraner "Marktbiergarten" soll den Marktplatz neu beleben

Bad Salzuflen-Schötmar. Mit den Kollegen nach Feierabend ein kühles Bier trinken oder einfach mit der Familie bei einem kleinen Imbiss gemeinsam den Ferientag ausklingen lassen – in Schötmar ist dies ab Samstag unter freiem Himmel möglich. Der örtliche Bürgerverein ruft mit dem &bdquo;Marktbiergarten" spontan ein neues, tägliches Open-Air-Event für den Ortsteil ins Leben. Und schaltet sich damit ganz nebenbei in die Debatte um den Samstags-Wochenmarkt ein.

Viele Diskussionen Seit Monaten brennt in der Politik ein Streit um den Wochenmarkt in Schötmar. Auslöser war der dort nicht mehr stattfindende Samstagsmarkt. Daraufhin gab es kontroverse Diskussionen. Unter anderem forderte die CDU die Stadtverwaltung auf, den Vertrag mit dem Wochenmarktverein Bad Salzuflen-Schötmar durchzusetzen und auf ein Angebot am Samstag zu pochen.

Nach der Androhung von Ordnungsgeldern und einem Rücktritt im Verein zog dieser im Verlauf der Debatte schließlich sogar seine Bewerbung für die weitere Ausrichtung der Märkte in Salzuflen und Schötmar von 2021 bis 2024 zurück, noch bis Ende des Jahres wird der Verein die Märkte aber bespielen. Wie es dann weitergeht, ist noch unklar.

Bürgerverein schaltet sich ein Und genau hier setzt der Bürgerverein Schötmar an: &bdquo;Alle geben ihren Kommentar zum Markt ab, wir wollen jetzt Taten folgen lassen", sagt André Schröder, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins. Man wolle den Marktplatz über den geplanten Biergarten wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken und zeigen, dass sich dort etwas tue.

&bdquo;Es ist traurig, wie unbelebt der Platz aktuell ist, wir wollen ihn nutzbarer machen." Ist erst wieder mehr Leben am Platz, könnte das auch wieder Marktbeschicker nach Schötmar locken. Denn zuletzt hatte der Marktverein schlichtweg niemanden finden können, der seinen Stand am Samstag in Schötmar aufstellen wollte. &bdquo;Langfristig brauchen wir zudem ein neues Konzept für den Samstagsmarkt", sagt auch Oliver Siekmann vom Stadtmarketing. Jetzt soll der Marktplatz als Lokalität aber erst einmal wieder in Szene gesetzt werden.

Spontane Idee Erst vor gut zwei Wochen sei daher die Idee zum &bdquo;Marktbiergarten" entstanden, erzählt Maximilian Janski, Vorsitzender des Bürgervereins. Bierzeltgarnituren, Blumenarrangements, große Pflanzkübel, Sonnenschirme und kleine Zäune sollen eine gemütliche Atmosphäre schaffen.

An drei bis vier Ständen wird es laut Maximilian Janski Würstchen von der Fleischerei Nier, Bier von der Detmolder Brauerei Strate, Crêpes von einem Schausteller aus Lemgo sowie Brezen, Käse & Co. geben. &bdquo;In Schötmar gibt es kaum noch Gastronomie, gleichzeitig sind jetzt Ferien und aufgrund von Corona viele Menschen zuhause. Wir möchten den Bürgern etwas bieten und zurückgeben", sagt Janski. Und wenn schon alle anderen geplanten Großveranstaltungen ausfallen müssten, dann wolle man zumindest so auch wieder Leben in den Ort bringen.

Würstchen, Bier und Corona-Auflagen Startschuss für den &bdquo;Marktbiergarten" ist Samstag, 11. Juli. Ab dann werden die Stände auf dem Marktplatz bis Ende August täglich ab 13 Uhr geöffnet sein. Mittwoch ist Ruhetag – dann wird der Marktplatz ganz dem Wochenmarktverein und seinen Ständen überlassen. Unter der Woche hat der Biergarten bis 20 Uhr, am Wochenende bis 21 Uhr geöffnet – bei gutem Wetter, versteht sich. Am Wochenende ist zudem Live-Musik für die Unterhaltung der Gäste geplant.

Was die Corona-Auflagen angehe, könne man 100 Sitzplätze anbieten. Sind die belegt, kann sich an den Buden zwar Essen und Trinken geholt werden, ein Aufenthalt und Verzehr auf dem Platz ist dann allerdings nicht gestattet. &bdquo;So reglementieren wir die Personenzahl", erklärt Janski. Und auch sonst seien die gleichen Regelungen einzuhalten wie in jeder anderen Gastronomie.

Marktverein ist offen für Gespräche Die Idee, den Schötmaraner Marktplatz zu beleben, hält Andreas Plaß, Vorsitzender des Wochenmarktvereins, prinzipiell für gut. &bdquo;Einen Versuch ist es wert", sagt er. Ob der Wochenmarkt und die Beschicker davon am Ende auch profitieren könnten, da ist er allerdings eher skeptisch.

Zumindest mittwochs laufe das Geschäft in Schötmar aktuell recht gut, inzwischen seien es teilweise bis zu vier Stände, die auf dem Marktplatz vertreten seien. Das könnten durchaus noch mehr werden, hofft Plaß.

Und: Der Marktverein habe inzwischen die Zusage gemacht, bis Ende des Jahres noch vier Samstagsmärkte anzubieten. Wie es mit der Bewerbung für die Jahre 2021 bis 2024 weitergeht, das will Plaß mit seinen Vorstandskollegen im Laufe des Sommers entscheiden.

Fest steht: Der Verein würde die Märkte gerne weiter betreiben. &bdquo;Knackpunkt ist aber nach wie vor der Samstagsmarkt in Schötmar", sagt Standbetreiber Plaß. Es sei einfach schwierig, dafür Beschicker zu finden, zumal der Markt auf dem Salzhof parallel stattfinde. Und aus den zurückliegenden Disputen hat Plaß eines gelernt: &bdquo;Ich werde nichts mehr zusagen, was ich am Ende nicht halten kann."

Für Gespräche mit dem Bürgerverein ist er durchaus offen, denn der könnte sich langfristig auch gemeinsame Aktionen vorstellen. Für André Schröder steht eines fest: &bdquo;Ein Wochenmarkt ist wichtig und gehört zu einer Stadt einfach dazu."

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