Haarige Tipps vom Friseur: Dos und Don'ts im Lockdown

Bad Salzuflen. Sonja Peters ist ein durchweg optimistischer Mensch – vom Corona-Lockdown lässt sie sich die gute Laune nicht verderben. Die Zeit, während ihr Friseursalon an der Langen Straße geschlossen ist, nutzen die Friseurmeisterin und ihre beiden Kolleginnen Dinah Fröbrich und Iris Deppermann für interne Weiterbildungen. Aber natürlich hoffen alle, dass sie Mitte Februar endlich wieder öffnen dürfen.

Nach fast 25 Jahren in der Ritterstraße hat sich Sonja Peters mit dem neu eröffneten und frisch renovierten Salon in der Innenstadt nämlich &bdquo;einen Traum erfüllt", wie sie sagt. Vom Lockdown lässt sie sich das nicht vermiesen – auch, wenn viele Kunden langsam genervt sind und endlich wieder zum Friseur möchten. Wie man haartechnisch gut über den Lockdown kommt? Sonja Peters und ihr Team haben einige Tipps auf Lager.

Schneiden Prinzipiell rät Sonja Peters eindringlich davon ab, sich die Haare selbst zu schneiden. &bdquo;Meist müssen wir dann hinterher mehr nachschneiden als nur die Spitzen, um das Ganze wieder auszumerzen", sagt sie. Wer es dennoch ausprobieren möchte – etwa, weil der Pony schon in die Augen hängt – der sollte eine schärfere Schere aus der Drogerie benutzen. Bastel- oder Küchenschere sind tabu, sagt Dinah Fröbrich: &bdquo;Die schneiden nicht richtig." Alternativ sei da schon eher die Nagelschere einen Versuch wert. &bdquo;Die Schere immer vertikal ansetzen, nie horizontal", rät sie. Und: &bdquo;Lieber fünfmal nachschnippeln, als einmal zu viel wegschneiden."

Färben Abwarten heißt es für all diejenigen, die blond gefärbt sind oder blonde Strähnen tragen. &bdquo;Mit Blondierungen sollte man sich auskennen. Im schlimmsten Fall können die Haare sonst abbrechen oder die Kopfhaut schädigen", rät Dinah Fröbrich dringend davon ab, selbst Hand anzulegen. Eine gute Übergangslösung könnten Haarmasken sein, die den Verlauf zwischen Natur- und Farbton ein wenig abmildern. Ähnlich einer Tönung waschen sie sich nach sechs bis acht Haarwäschen wieder heraus.

Die Masken können genauso wie normale Haarfarbe auch direkt im Salon abgeholt werden – auf Wunsch wird die Farbe vor Ort frisch angerührt. Zuhause gilt es dann nur noch, möglichst nur den Ansatz zu treffen oder sich bestenfalls Hilfe zu holen. Gerade bei der Tönung könne aber nicht viel schief gehen, sagt Dinah Fröbrich. Von Haarfarbe aus der Drogerie raten die Friseurinnen dringend ab. Selten finde man da genau seinen Farbton. &bdquo;Wenn wir das Ganze hinterher nachfärben müssen, kann das aufwendig und teuer werden, weil wir die Zusammensetzung der Drogerieprodukte nicht kennen", sagt Peters.

Übergangslösungen Bei einem kurzen, hellen Ansatz kann Ansatzpuder eine gute Lösung sein, um den Übergang zwischen Naturton und Färbung vorerst zu kaschieren. Bei blondem Haar mit dunklem Ansatz kann auch ein Zick-Zack-Scheitel helfen. &bdquo;Das wirkt dann fast wie neue Strähnen", sagt Fröbrich. Alternativ helfe auch ein Haarband, ein Hut oder eine stylishe Mütze. Und wem es eher um den Schnitt geht, der sollte einfach mal eine neue Frisur ausprobieren. &bdquo;Vielleicht ein Dutt oder eine Flechtfrisur. Im Internet gibt es dazu reichlich Anleitungen."

Kurze Haare Bei kurzen Haaren rät Iris Deppermann dazu, ein wenig mehr Gel oder Haarspray einzusetzen. &bdquo;Dann eventuell die Haare hinter die Ohren klemmen." Gerade bei Männern könne Gel helfen, die zu lang gewordenen Seiten ein wenig an den Kopf anzudrücken. Den Einsatz einer Haarschneidemaschine sehen die Friseurinnen ebenfalls nur als &bdquo;äußerste Notlösung" an. Denn auch hier könne einiges schief gehen: &bdquo;Man muss die Kopfform berücksichtigen und darf nicht über die natürliche Haarkontur hinaus rasieren", sagt Sonja Peters. Denn bis die nachgewachsen sei, das könne dauern.

Klassische Welle Wer keine Lockenwickler samt Trockenhaube zuhause hat, der setzt jetzt am besten auf Klettwickler, mit denen die Haare besonders einfach auch selbst einzudrehen sind. Zu haben sind sie etwa in der Drogerie. Und dann gilt laut Sonja Peters zuhause: &bdquo;Übung macht den Meister."

Waschen Auch Haare waschen will gelernt sein. &bdquo;Die Haare nass machen und dann das Shampoo erst in den Händen verreiben, bevor es auf die Haare aufgetragen wird", raten die Expertinnen. Bei einem guten Friseurshampoo reiche dafür ein Klecks in der Größe eines 50-Cent-Stückes. Mit den Fingerkuppen wird das Shampoo anschließend auf die Kopfhaut und den Haaransatz einmassiert – die Längen bleiben außen vor. &bdquo;Wir wollen schließlich die Kopfhaut reinigen", sagt Dinah Fröbrich. Das genau Gegenteil gilt für Haarspülungen, die nach jeder Haarwäsche angewendet werden und ausschließlich in den Längen und Spitzen verteilt werden sollten. &bdquo;Das schließt die Schuppenschicht der Haare und bringt sie zum Glänzen", weiß Sonja Peters. Bei der Wassertemperatur sollte man auf sein Gefühl hören. &bdquo;Wer zu fettiger Kopfhaut neigt, der wäscht aber besser mit nicht zu warmem Wasser", sagt Peters.

Föhnen Beim Föhnen gilt: Erst den Ansatz und nicht zu oft die gleiche Partie mit zu großer Hitze föhnen. Ist das Haar fast trocken, ist der richtige Zeitpunkt, die Rundbürste zum Einsatz zu bringen. Die Haarpartien werden dazu in Bürstendicke abgeteilt, der Föhn gut drei Sekunden auf die Bürste gehalten. &bdquo;Hat die Bürste einen Metallkern, heizt sich der auf und bringt das Haar so in Form", sagt Sonja Peters. Übrigens: Hat sich die Rundbürste in den Haaren verfangen, keinesfalls daran ziehen. &bdquo;Besser mit einem Stielkamm oder alternativ einem Essstäbchen die Haare nach und nach an der Bürste lockern, so lässt sie sich langsam wieder lösen", empfiehlt die Friseurmeisterin.

Kämmen &bdquo;Immer in den Längen und an den Spitzen anfangen, damit man sich bei möglichen Knoten die Haare nicht abreißt", rät Dinah Fröbrich. Sie empfiehlt dafür Bürsten mit groben Zinken oder einen sogenannten &bdquo;Tangle Teaser", der die Haare durch seine weichen Borsten gut entknotet. Regelmäßiges Haarbürsten ist übrigens angebracht: &bdquo;Durch die Bürstenstriche wird gleichzeitig die Kopfhaut durchblutet und das Haarwachstum angeregt", sagt Sonja Peters.

Pflege &bdquo;Nicht das Glätteisen macht die Haare kaputt, sondern mangelnde Pflege", sagt Sonja Peters. Regelmäßige Haarkuren seien daher ein Muss. &bdquo;Nur bitte keinesfalls Haarpflege selbst anrühren", fügt sie an. Bei vermeintlichen Tipps aus dem Internet sei große Vorsicht geboten. Sinnvoll seien hingegen Hitzeschutzprodukte. &bdquo;Die ersetzen aber keine Haarkur."

Haarige Tipps vom Friseur: Dos und Don'ts im Lockdown

Olivenöl, Joghurt, Shampoos? Was gegen Schuppen hilft

Verfilzte und verknotete Haare? Diese Tricks helfen

Das sind die Frisurentrends im Frühling und Sommer

So wird die Haarbürste in wenigen Handgriffen wieder sauber

Oliver Wnuk hatte mal gelb gefärbte Haare

Plötzlich blonder: Prinzessin Kate zeigt neue Haarfarbe

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €