Bad Salzuflen. Die schwarze Rauchsäule ist kilometerweit zu sehen gewesen: Der Brand einer Lagerhalle an der Herforder Straße in Bad Salzuflen hat am Freitagmittag einen Großalarm ausgelöst. In der Spitze waren mehr als 90 Feuerwehrleute gleichzeitig damit beschäftigt, die Flammen zu löschen und ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude zu verhindern. Letzteres gelang zwar, die Lagerhalle brannte nach Auskunft der Feuerwehr jedoch samt Inhalt vollständig aus.
Der Schaden dürfte nach ersten Schätzungen eine sechsstellige Summe betragen. Die Herforder Straße blieb für mehrere Stunden voll gesperrt. Auf den Nebenstrecken bildeten sich zum Teil lange Staus.

Gegen 12.45 Uhr ging der Alarm „Dach einer Lagerhalle brennt" auf der Leitstelle ein. Schon beim Anfahren hätten die ersten Kameraden das Geschehen auf „Großbrand" hochgestuft, so der Salzufler Feuerwehr-Pressesprecher Daniel Hobein. In der Folge wurden kurzfristig alle Einheiten in der Stadt alarmiert. Am Ende rückten bis zu 30 Feuerwehr-Fahrzeuge zu der Einsatzstelle aus, die sich unmittelbar an der Grenze zu Herford befindet.
In der Halle brannten laut Hobein unter anderem fünf Autos und große Industriemaschinen völlig aus. Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, standen die Mitarbeiter der Firma vor der rund 32 mal 20 Meter großen Halle. Alle hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
Für die Feuerwehr war indes größte Eile geboten, denn die Flammen drohten auf einen Bürotrakt und Wohngebäude in der Nachbarschaft überzugreifen. Das konnten die Helfer allerdings mit einer sogenannten „Riegelstellung" verhindern. Wie Hobein erläuterte, wurden die Wände der Nachbargebäude permanent gekühlt. „Wir haben sozusagen eine Wasserwand aufgebaut."
Kripo nimmt Ermittlungen auf
Gut eine Stunde nach Alarmierung hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Damit waren die Nachbargebäude endgültig gerettet. In der völlig zerstörten Lagerhalle mussten aber über längere Zeit weiter Glutnester kontrolliert und immer wieder abgelöscht werden. Dort fand die Feuerwehr nach eigenen Angaben auch ausgebrannte Batterien.

Was das Feuer ausgelöst hat, ist noch nicht bekannt. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Auch war das Kreis-Umweltamt vor Ort, um zu überprüfen, ob die Natur durch den Brand belastet worden ist.
Warnhinweise für Anwohner
Wegen der zwischenzeitlich enormen Rauchentwicklung wurde die Bevölkerung im Umkreis über die Warn-Apps „NINA" und „KatWarn" sowie über Radio Lippe aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Menschen kamen beim gesamten Einsatz nicht zu Schaden. Die Stadt warnt vor möglichen Verschmutzungen von Gärten und Flächen. Dabei handele es sich um Partikel, die nach dem Brand durch die Luft verteilt wurden.
Noch am späten Freitagabend hat die Stadt Bad Salzuflen folgende Warnhinweise ausgegeben:
- Tragen Sie in den betroffenen Bereichen beim Verlassen des Hauses generell eine FFP2 oder medizinische Maske
- Vermeiden Sie unbedingt Aktivitäten im Garten
- Wenn Sie im Ausnahmefall im Außenbereich etwas anfassen, verwenden Sie zwingend Gummihandschuhe
- Fegen Sie die Partikel, wenn überhaupt nur unter Zuhilfenahme von Wasser/Feuchtigkeit weg
- Erzeugen Sie beim Fegen keinen Staub
- Vermeiden Sie den Kontakt mit den Partikeln
- Verwenden Sie keinen im Garten angebauten Salat, kein Gemüse oder Kräuter
- Für Sandkästen im Gefahrenbereich gilt: Tauschen Sie zur Sicherheit den Sand aus
- Vermeiden Sie den Besuch von Spielplätzen im Gefahrenbereich
Folgende Straßen sind betroffen: Bunsenstraße, Siemensstraße, Borsigstraße, Herforder Straße ungerade Hausnummern (stadteinwärts bis zur Ecke Behringstraße).
Die Warnung gilt, solange kein andauernder Niederschlag fällt. Für weitere Fragen steht der Bereitschaftsdienst der Stadt unter Tel. 0171-4454388 am Samstag von 9 bis 17 Uhr sowie Sonntag von 10 bis 14 Uhr zur Verfügung.