Bad Salzuflen. „Die Bad Salzufler Gastronomie" trotzt der Pandemie und lädt am Sonntag, 5. September, von 11 bis 18 Uhr zur siebenten „Sommer-Sause" in die teilnehmenden Restaurants und Kneipen ein. Der Organisator und „Chefwirt" der Kurstadt, Jupp Westfeld (53), hat sich ein neues Konzept überlegt.
Dieses Mal geht es nicht mit einem von den Stadtwerken gesponserten Bus von Lokal zu Lokal, sondern kontaktfrei und an der frischen Luft mit dem Fahrrad. „Deswegen haben wir die Veranstaltung auch Sommer-Radelsause getauft", erklärt Westfeld.Seine Gastronomiekollegen und er freuen sich ungemein auf den kommenden Sonntag. „Die Wettervorhersage könnte besser nicht sein, und wir hoffen auf entsprechende Resonanz", sagt der Vorsitzende der „Bad Salzufler Gastronomie".
Das bisherige Konzept der Sommersause sei zwar immer gut angenommen worden, „aber in Corona-Zeiten wollten wir nicht, dass sich viele Menschen gleichzeitig in einen Bus setzen", sagt Westfeld. Deswegen das „Umsatteln" auf das Fahrrad. Er geht auch davon aus, dass die allermeisten Gäste der Sommersause am Sonntag Plätze in den Biergärten aufsuchen werden. Hierfür sei auch kein 3-G-Nachweis nötig. „Wenn Gäste im Innenraum sitzen wollen, wird der Nachweis kontrolliert", so Westfeld. Bis zum Platz am Tisch müssen die Besucher zudem eine Maske tragen.
Auflagen sind händelbar
Insgesamt hält Westfeld die aktuellen Corona-Auflagen in der Gastronomie für händelbar und nicht geschäftsschädigend – auch weil sich im Moment noch das Meiste in den Biergärten abspielt. Viel komplizierter war es für die Wirte noch, als jeder Gast seine Kontaktdaten beim Besuch hinterlassen musste. Westfeld erwartet, dass viele seiner Kollegen in diesem Herbst so lange wie möglich Draußen-Plätze anbieten werden. Dafür hätten einige zum Beispiel in Zelte und Heizstrahler investiert. Wenn die Luft aber zu frisch wird, werden in den Innenräumen allerdings schnell die Plätze knapp – insofern sich die Corona-Lage in den kommenden Monaten nicht zum Guten wendet.
Im „Lebenslang" von Jupp Westfeld gegenüber dem Historischen Rathaus stehen normalerweise bis zu 80 Sitzplätze im Gastraum zur Verfügung. „Um die Abstände einzuhalten, dürfen wegen Corona aktuell nur maximal 40 Plätze besetzt sein", so Westfeld. Und auch diese 40 seien in der Praxis kaum zu erreichen, da sich hierfür alle Gäste in optimaler Konstellation an den Tischen verteilen müssten. Mit anderen Worten: Die Kapazität drinnen ist begrenzt, entsprechend fehlen Einnahmen.
Deswegen schauen Westfeld und seine Kollegen gespannt auf Hamburg: In dem Bundesland gilt seit dem letzten August-Wochenende ein 2-G-Optionsmodell. Gastronomen (und Betreiber von Clubs, Theatern, Sportstätten, Museen und so weiter) können selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, die dann von Corona-Auflagen nahezu befreit sind, oder ob sie weiter das 3-G-Modell samt der Möglichkeit eines aktuellen Tests nutzen. Wer die 2-G-Variante nutzen möchte, muss sich über eine Webseite beim Senat der Hansestadt anmelden. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen, die das 2-G-Modell nutzen wollen, müssen entweder vollständig geimpft oder genesen sein.
Das erste Wochenende in Hamburg mit der Option verlief dem Vernehmen nach durchwachsen. Für viele Betreiber war die Zeit zu kurz, sich darauf einzustellen. Jupp Westfeld hält den Versuch aber für sinnvoll. „Diese Option ist für mich eine Überlegung wert." Eine generelle 2-G-Regel für die Gastronomie lehnt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in NRW (DEHOGA) dagegen ab.
Sieben Stationen
Die teilnehmenden Lokale der Sommer-Radelsause laden am Sonntag, 5. September, von 11 bis 18 Uhr ein. Nachstehend Besonderheiten der einzelnen Stationen. Mühlencafe im Umweltzentrum Heerser Mühle mit Dinkelwaffeln und hausgemachten Limos. Bootshaus Herford, Gaußstraße 6 a, mit Live- Musik von „Campfire Trickster" im Biergarten direkt an der Werre.
„Salzestuben" an der Mühlenstraße 8 mit den berühmten Frikadellen und Kartoffelsalat. „Kaffee Rösterei BO" mit beschwipstem Kuchen, Sommerbowle und Flaschenbier, Dammstraße. „Zum Salzsieder" mit Bubblewaffeln und Gegrilltem „to go", Dammstraße. „Anno", Osterstraße 40, mit Musik vom DJ. „Lebenslang", Am Markt 25, mit Musik vom DJ.