Lippe-Check: So sieht die Bewertung für Bad Salzuflen aus

Bad Salzuflen. Was die Beurteilung der Lebensqualität angeht, sehen Bad Salzuflerinnen und Bad Salzufler ihre Stadt an der Spitze. In anderen Bereichen mahnen sie dagegen teils deutlichen Verbesserungsbedarf an. Das sind die Ergebnisse des Lippe-Checks, die die LZ gemeinsam mit dem Meinungsforschungsunternehmen &bdquo;Co Mind“ aus Oldenburg ermittelte. Allerdings muss man sagen, dass die Bewertungen nicht frei von Widersprüchen sind: So wird die Lebensqualität gelobt. Verkehr, Sicherheit und Sauberkeit werden allerdings bemängelt, obwohl sie ja nicht ganz unwesentlich für die Lebensqualität sind.

Insgesamt beteiligten sich 10.314 Menschen aus ganz Lippe an der Umfrage, für Bad Salzuflen wurden 1.354 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt. Ermittelt man den Durchschnittswert aller Kategorien, kommt die Stadt auf eine Gesamtnote von 6,43 – die höchste Punktzahl wäre 10 gewesen. Notenmäßig ist das also kein Spitzenwert. Immerhin: Die Lebensqualität als einzelne Kategorie wird im Schnitt mit 7,96 bewertet – der beste Wert in ganz Lippe. Es folgen Leopoldshöhe, Oerlinghausen und Lemgo.

Das kulturelle Angebot bewerten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 6,78 Punkten, das ist Platz zwei. Hier liegt Detmold mit 7,51 Punkten in Lippe klar vorne. Lemgo kommt mit 6,56 Punkten bei Kultur und Freizeit auf Platz drei. Über 7 Punkte zu kommen, ist ein gutes Ergebnis. Das gelingt Bad Salzuflen neben der Lebensqualität auch in den Kategorien Gastronomie (7,89), Sport und Vereine (7,64) sowie Seniorenfreundlichkeit (7,38). In letzterer liegt die Stadt recht deutlich vor Detmold (6,57) und Lemgo (6,86).

Unzufrieden mit Verkehr Am unzufriedensten sind die Salzuflerinnen und Salzufler laut Lippe-Check mit der Verkehrssituation: Gerade einmal 4,73 Punkte gab es hier. Gefragt wurde nach der Belastung durch Straßenverkehr und Lärm. Allerdings: Woanders ist es offenbar noch schlimmer. Detmold kommt auf 4,67 Punkte, Lemgo auf 4,30. Das Thema Verkehr wäre also ein Bereich, in dem die Kandidaten in allen Städten für die kommenden Kommunalwahlen sicher mit schlüssigen Konzepten punkten könnten.

Auch der Immobilienmarkt wird kritisch gesehen. Mit 5,08 Punkten schneidet die Kategorien am zweitschlechtesten ab. Gefragt wurde nach der Höhe der Mieten und Kaufpreise sowie nach dem Wohnungsangebot. Ein schwacher Trost: Lemgo (4,95) und Detmold (5,06) werden auch in dieser Kategorie noch schlechter bewertet.

Durchwachsen fällt das Urteil zur Familienfreundlichkeit aus. Mit 5,98 Punkten liegt Bad Salzuflen hinter Detmold (6,40) und Lemgo (6,87). In Kombination mit dem angespannten Wohnungsmarkt ist das sicher auch ein Thema, das für Gesprächsstoff in der Salzufler Kommunalpolitik sorgen dürfte. Denn das Ziel muss es sein, junge Familien zu halten oder für einen Umzug nach Bad Salzuflen zu begeistern. Auch die Unternehmen in Bad Salzuflen dürften sich hier bessere Bewertungen wünschen, denn im Wettbewerb um Fachkräfte spielt die Attraktivität des Wohnorts eine nicht ganz kleine Rolle.

Wenig gefühlte Sicherheit Keine überzeugende Punktzahl erreichte Bad Salzuflen auch beim Thema (gefühlte) Sicherheit. Hier vergaben die Befragten 5,94 Punkte. Zum Vergleich: Detmold kommt auf 6,40 Punkte, Lemgo auf 6,67. Gefragt wurde: &bdquo;Wie sicher fühlen Sie sich in Ihrer Stadt/Gemeinde?“ und &bdquo;Wie bewerten Sie die Präsenz/Sichtbarkeit der Polizei?“

Auch das Thema Müll spielte eine Rolle. Für die Sauberkeit vergaben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 5,88 Punkte. Zudem wurde in der Umfrage explizit nach persönlichen Wünschen gefragt – auch hier stand mehr Sauberkeit weit oben.

Nicht zufrieden sein kann der Kurstandort mit der Bewertung zur Gesundheitsvorsorge. Hier kommt Bad Salzuflen nur auf 6,34 Punkte. Allerdings hat die Stadt bereits Maßnahmen ergriffen, etwa mit dem Medicampus, der verschiedene Arztpraxen beherbergen soll und voraussichtlich 2026 in Betrieb geht.

Besser sieht es beim Einzelhandel aus: Hier erreicht Bad Salzuflen 6,76 Punkte und liegt damit vor Detmold (6,49) und Lemgo (6,38). Dennoch gibt es auch hier Luft nach oben – ebenso wie beim Thema ÖPNV, das mit 5,53 Punkten bewertet wurde. In dieser Kategorie wurde auch das Radwegenetz berücksichtigt.

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