120.000 Follower: Ina Hippold (31) schafft mit ihrem Instagram-Kanal einen „Safe Space“

Bad Salzuflen. Alles begann mit ihrer Abnehmreise. 70 Kilo hat Ina Hippold aus Bad Salzuflen verloren. Tausende begleiteten sie dabei auf ihrem gleichnamigen Instagram-Kanal. Dieser wuchs und wuchs - und wächst bis heute. Rezeptideen wichen Achtsamkeitsübungen, die Hantelbank dem Meditationskissen, aus Unsicherheit wuchs Selbstwirksamkeit. Mittlerweile hat die 31-jährige Salzuflerin ihren Fokus verändert und den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.

Heute ist sie als Coach für Selbstliebe und mentale Gesundheit tätig. &bdquo;Meine eigene Reise hat mich zu meiner Berufung geführt“, stellt sie fest. Ihr Kanal ist zu einem &bdquo;Safe Space“, einem Wohlfühlort für mehr als 120.000 Follower geworden.

Ina Hippold lebt mit ihrem Freund und Hündin Lilly mitten in der Salzufler Innenstadt. Lange arbeitete sie als Industriekauffrau in Vollzeit, studierte nebenbei BWL und pflegte ihren Social-Media-Kanal. Irgendwann wurde der Druck zu groß: Burnout, Panikattacken – das System kippte. Nach dem Studium stand sie vor der Entscheidung: zurück ins Angestelltenverhältnis oder den Sprung in die Selbstständigkeit wagen?

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&bdquo;Es war eine Entweder-Oder-Entscheidung, es gab nichts dazwischen“, stellt sie rückblickend fest. &bdquo;Und ich hatte große Ängste, ganz klar. Es hängt eine Menge Verantwortung an einer Selbstständigkeit.“ Und doch hat die junge Frau es gewagt. Sie hat sich mit ihrem Coaching-Angebot und ihrem Instagram-Profil, auf dem sie regelmäßig für Kooperationspartner wirbt, selbstständig gemacht. Die Coachings bietet sie größtenteils digital an. Das kommt der werdenden Mutter sehr gelegen, die im Herbst ihr Baby erwartet. Mittlerweile sind es Hunderte, ein Großteil davon Frauen, die vor den Bildschirmen sitzen und an ihren Kursen teilnehmen.

Coachings ersetzen keine Therapie Der Begriff &bdquo;Coach“ ist rechtlich nicht geschützt – ein Umstand, der die Branche in ein zwiespältiges Licht rückt. Denn jeder kann sich Coach nennen, unabhängig von Ausbildung und Erfahrung. Fachleute warnen immer wieder davor, dass Menschen mit ernsthaften psychischen Problemen an selbst ernannte Coaches geraten, statt sich professionelle Hilfe zu suchen. Auch Ina Hippold kennt diese Debatte – und zieht klare Grenzen: &bdquo;Ich bin keine Psychologin und ersetze keine Therapie“, sagt sie. Die 31-Jährige lehne Anfragen auch ab, wenn die Themen zu tief gingen, und verweise an psychologische Beratungsstellen.

Was sie qualifiziert? Neben zehn Jahren Selbststudium hat Ina Hippold an mehreren Fortbildungen unter anderem in dem Bereich Persönlichkeitsentwicklung teilgenommen sowie Resilienz-Trainings absolviert. Vor allem aber sei es ihre eigene Geschichte, die zählt: &bdquo;Ich weiß, wie es ist, sich verloren zu fühlen – und wie man wieder zu sich findet.“

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&bdquo;Mich berührt das zutiefst“ Ein Geheimrezept zum Erfolg ist sicher auch die Art, wie die Salzuflerin ihre Follower mitnimmt: Sie zeigt ganz ungeschönt ihre inneren Kämpfe - ob in Worten, in Videos oder in ihrem Podcast &bdquo;Mind, Body & Soul“. Sie teilt ihre Sorgen und Ängste, weint, verzweifelt, macht weiter.

&bdquo;Es fällt mir nicht mehr schwer, mich vor der Kamera so zu öffnen“, sagt sie. Damals habe sie sich noch viele Gedanken gemacht, heute spiele es für sie keine Rolle mehr, was andere denken. &bdquo;Wenn ich nur einen Menschen erreichen kann, der sich dadurch gesehen fühlt, verkrafte ich dafür auch negative Kommentare.“ Davon gibt es zum Glück nicht viele. Zu 99 Prozent steht hinter Ina Hippold eine &bdquo;wohlwollende und liebevolle Community“.

Was es ihr bedeutet, so viele Menschen unterstützen zu dürfen? Eine Menge. &bdquo;Mich berührt es zutiefst, dass ich durch meinen eigenen Weg eine Art Reisebegleitung für andere Menschen sein kann“, sagt die 31-Jährige. Da sind Frauen, die sich aus langjährigen toxischen Beziehungen lösen, die eine Veränderung im Job wagen oder lernen, ihre Emotionen während der Schwangerschaft zu sortieren. Was für sie aber der Ritterschlag ist, ist &bdquo;wenn mir jemand schreibt, dass er glücklich ist. Nicht im Außen, sondern von innen heraus.“

5 Tipps für mehr Achtsamkeit und Selbstliebe Achtsamkeit bedeutet, mit seinen Gedanken im Hier und Jetzt zu sein, nicht in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit. Ein achtsamer Mensch achtet auf den Moment, ohne ihn zu bewerten. Mittlerweile sind viele Wissenschaftler davon überzeugt, dass mit Achtsamkeit das Wohlbefinden gesteigert werden kann. Wie jeder mehr Achtsamkeit und Selbstliebe in sein Leben holen kann, verrät Ina Hippold.

Gefühle ernst nehmen: &bdquo;Gefühle sind Wegweiser. Geht es dir nicht gut, darfst du dir die Frage nach dem Warum stellen. Was fehlt mir? Was möchte gesehen werden?“, erklärt Ina Hippold. Hier kann es helfen, Gefühle in einem Tagebuch aufzuschreiben oder sich hinzusetzen und Gefühle einfach da sein zu lassen. Bewusst wahrnehmen: Unter der Dusche auf das warme Wasser konzentrieren, anstatt über die To-Do-Liste des Tages nachdenken, dem Wind lauschen, wie er durch die Blätter fegt ohne von A nach B zu hetzen oder sich auf den Geschmack des Essens konzentrieren, ohne sich mit Medien abzulenken. Grenzen setzen: Öfter Ja zu sich und Nein zu anderen sagen. Es gehe darum, Grenzen aufzuzeigen, Dinge aus Überzeugung zu tun und nicht, um es anderen recht zu machen. Vorleben, was man sich wünscht: &bdquo;Sei der Mensch, mit dem du dich gerne umgeben wollen würdest, und lebe so, wie du es dir von anderen wünschst.“ Das beginne schon mit einem Lächeln an der Supermarktkasse oder einem freundlichen Gruß im Wartezimmer. Social Media bewusst nutzen: &bdquo;Folge auf Social Media nur den Profilen, die dir guttun.“

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