Ärger über Elterntaxis an der Grundschule Kirchplatz in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen-Schötmar. Benjamin Reichardt würde sich wünschen, dass endlich etwas unternommen wird. Der Vorsitzende der Elternvertretung der Grundschule Kirchplatz kritisiert schon lange die Problematik der Elterntaxis, die seiner Beobachtung nach auch in der Schülerstraße unmittelbar vor der Schule halten und so Kinder gefährden. &bdquo;Es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas passiert“, sagt er.

An der grundlegenden Situation habe sich auch nichts geändert, nachdem es im vergangenen Jahr im April eine gemeinsame Ortsbesichtigung mit Vertretern der Stadt gegeben habe. Eine eingerichtete Haltestelle für die Elterntaxis in der Nähe der nicht weit entfernten ebenfalls in der Schülerstraße gelegenen Polizeistation auf Höhe des East-Yorkshire-Parks werde kaum angenommen und sei auch nicht ausreichend kommuniziert worden.

Die Polizei verzeichnet in den vergangenen drei Jahren in der Schülerstraße zwar keinen Unfall, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion. Die Verkehrssituation sei aber bekannt. Ein Beamter sei regelmäßig im Zuge der Schulwegsicherung vor Ort, so Polizei- Sprecherin Nina Ehm.

Knapp 20.000 Euro Damit es den Autos schwer gemacht wird, direkt vor dem Schuleingang an der Schülerstraße zu halten, sind dort bereits 2023 sechs Pflanzenkübel aufgestellt worden. Kostenpunkt laut Stadt: immerhin 19.400 Euro, von denen – bis auf einen Eigenanteil der Stadt von knapp 2000 Euro – alles aus Fördergeldern finanziert wurde. Von den vorher dort befindlichen Kurzzeitparkplätzen sind demnach drei weggefallen.

Das Problem aus Sicht von Benjamin Reichardt ist allerdings, dass die Kübel – von denen zwei unmittelbar vor dem Haupttor stehen – mit ihrer Höhe von 1,20 Metern und den darauf befindlichen Pflanzen Kinder, die hinter ihnen stehen oder gehen, fast vollständig verdecken.

Denn die Kübel sind so platziert, dass zwischen ihnen noch mit Ach und Krach ein Auto halten kann. Und das werde von einigen Eltern auch genutzt. Der Fahrer sehe aber im Zweifel nicht, ob sich zwischen den Kübeln Kinder befinden. Wenn er zu schnell einbiege, könne es zum Zusammenstoß kommen. &bdquo;Die Kübel sind im Grunde eine Verschlimmbesserung. Ich verstehe nicht, warum man nicht daran gedacht hat, dass sie Kinder im Grundschulalter verdecken.“

Völlig unproblematisch Die Stadt sieht das anders, wie es auf Nachfrage unserer Redaktion heißt: &bdquo;Die Blumenkübel sind aus verkehrsbehördlicher und polizeilicher Sicht vollkommen unproblematisch.“

Dennoch will die Stadt noch mehr unternehmen, wie es weiter heißt: Zusätzliche Markierungen im Bereich des Schuleingangs sollen das bestehende Haltverbot verdeutlichen – auch an einem weiteren Zugang zur Schule an der Neuen Straße. Zum neuen Schuljahr sollen demnach zusätzliche absolute Haltverbote im Bereich zwischen Neue Straße und dem Schuleingang realisiert werden.

Neben der Hol- und Bringzone für Eltern auf Höhe des East-Yorkshire-Parks gebe es Haltemöglichkeiten in der Neuen Straße und auf dem Parkplatz Montessoriweg. &bdquo;Sollte sich die Situation trotz weiterer Maßnahmen nicht bessern, wird über die vollständige Schließung von Straßen an Schulen zum jeweiligen Unterrichtsbeginn und -ende nachzudenken sein“, heißt es abschließend aus dem Rathaus.

Benjamin Reichardt allerdings bleibt skeptisch: &bdquo;Seit einigen Jahren stelle ich fest, dass die Zahnräder der Stadt Bad Salzuflen sehr, sehr langsam drehen und in einigen Dingen bald stehen bleiben. Ich kann mir vorstellen, dass jeder viel zu tun hat. Das hilft hier nicht weiter.“

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