Cyberangriff auf Salzufler Psychiatrie

Bad Salzuflen. Bei einem Cyberangriff auf die Ameos-Klinikgruppe haben unbekannte Hacker im Juli unter anderem personenbezogene Daten von Patienten und Mitarbeitern erbeutet. Das gab das Unternehmen jetzt bekannt. Betroffen von dem Daten-Diebstahl ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch das Ameos-Klinikum in der Salzufler Waldstraße, wie eine Sprecherin des Medizin-Konzerns auf Nachfrage der Redaktion sagte.

Die Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik unterhält rund 130 Betten und beschäftigt circa 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die ehemalige &bdquo;Lippische Nervenklinik (LNK) Dr. Spernau“ ging 2019 an die Ameos-Gruppe über. Diese verfügt nach eigenen Angaben in Deutschland und Österreich über insgesamt 50 Standorte mit zusammen Tausenden Mitarbeitern.

Unverschuldet Opfer geworden Kurz nach dem Hackerangriff waren offenbar auch Teile der Konzern-IT lahmgelegt. Das sei jetzt allerdings alles wieder behoben. &bdquo;Der Betrieb läuft uneingeschränkt“, so die Unternehmenssprecherin. &bdquo;Die Ameos-Gruppe wurde unverschuldet Opfer eines kriminellen Cyberangriffs. Ein Angriff auf Einrichtungen des Gesundheitswesens wiegt besonders schwer, weil dies Orte der Hilfe, Sicherheit und Fürsorge sind. Meist zielen derlei Angriffe bewusst auf die Schwächung der kritischen Infrastruktur ab, was als besonders niederträchtig einzustufen ist“, wird Freddy Eppacher, Mitglied des Vorstandes der Ameos-Gruppe, in einer Pressemitteilung zitiert. Oft sind Cyberangriffe auf Unternehmen auch mit Erpressungsversuchen verbunden. Ob das im Fall der Ameos-Gruppe der Fall ist, wollte die Sprecherin der Gruppe auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren.

&bdquo;Gemeinsam mit den zuständigen Behörden und externen Dienstleistern arbeiten wir mit Hochdruck und vollständiger Transparenz an der Aufklärung des Angriffs. Der Schutz unserer Patientinnen und Patienten, ihrer Angehörigen und unserer Mitarbeitenden hat dabei für uns absolute Priorität“, teilt Eppacher weiter mit.Die Einrichtungen der Ameos-Gruppe seien medizinisch jederzeit einsatzbereit gewesen, heißt es weiter.

Strafanzeige gestellt Zur Aufarbeitung des Vorfalls arbeite Ameos eng mit internen und externen forensischen Expertinnen und Experten, den Datenschutzbehörden der Bundesländer sowie dem Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt zusammen. Dort ist zentral eine Strafanzeige erstattet worden, heißt es abschließend.

Transparenzhinweis: Der Text ist nach weiteren Informationen der Ameos-Gruppe, die die Redaktion erbeten hatte, an einer Stelle geändert und ergänzt worden.

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